Dienstag, 21. Mai 2024 19:43
Mühlentag

Mühlentag 2019 in Abbenrode – Auftaktveranstaltung

Seit 26 Jahren findet der Deutsche Mühlentag statt. Über 900 Wind-, Wasser-, Dampf- und Motormühlen öffnen bundesweit ihre Türen. In diesem Jahr war der Mühlenort Abbenrode, der ehemals sechs Mühlen hatte, Ausrichter der traditionellen Eröffnungsveranstaltung. Am Pfingstmontag wurde der Mühlentag im Beisein von Bürgermeister Gerald Fröhlich und der stellv. Landrätin des Landkreises Harz, Heike Schäffer, vom Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung e. V., Erhard Jahn, eröffnet und musikalisch von der Gruppe Akkla Mando, dem Mundartkinderchor Harzer Kramms und der Mittelalterband Freythana gestaltet.
Für das leibliche Wohl war bestens gesorgt. Es gab Kaffee und leckeren Kuchen, Eis, Erbsensuppe aus der Gulaschkanone, Würstchen vom Grill und diverse Getränke.

Ein Fernsehteam des MDR hat das Programm auf dem Festgelände in Wort und Bild aufgezeichnet.

Vorführungen und Ausstellungen in den Wassermühlen
In der Wassermühle Otto gab es viel zu sehen und zu erleben. So wurden unter anderem eine Führung mit Erläuterungen zu Funktion und Geschichte durchgeführt. Außerdem wurde das Malen von Korn sowie verschiedene Modelle alter Wassermühlen, eine Handwerker- und Landwirtschaftsausstellung, Weben auf einem über 250 Jahre alten Webstuhl sowie eine Bilderausstellung der Malerin Elka Büttner aus Veckenstedt gezeigt.

In der Wassermühle Zimmermann führt Wolfgang Wehr durch die Räumlichkeiten und zeigt den Gästen die historische Technik. Hierbei gibt er Erläuterungen zur Geschichte der über 400-jährigen ehemaligen Papier- und Getreidemühle und der Stellmacherei von 1740. Außerdem gab es Glasschmuck und Glaskugeln einer Glasbläserei aus Blankenburg zu sehen. Wer wollte, durfte selber designen und blasen.

Ausstellungen und Veranstaltungen im Heimatmuseum Zur Linde

Im Rahmen des Deutschen Mühlentages zeigte der ehemalige BGS-Beamte Lothar Engler eine Videoschau über die am 11. November 1989 friedlich geöffnete Grenzöffnung zwischen Stapelburg und Eckertal.

Im neu ausgebauten Dachgeschoss, das in den zurückliegenden Monaten für über 200.000 Euro saniert werden musste, wurde zusätzlich eine Sonderausstellung des Beauftragten des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur „An der Grenze erschossen. Erinnerung an die Todesopfer des DDR-Grenzregimes in Sachsen-Anhalt“ aufgebaut, die bei den zahlreichen Besuchern großes Interesse fand. 75 Frauen und Männer wurden bis zur Grenzöffnung im Jahr 1989 an der 342 km langen Grenze des heutigen Landes Sachsen-Anhalt zu Niedersachsen, beim Versuch die von den Siegermächten des Zweiten Weltkrieges festgelegte Demarkationslinie von Ost nach West zu überschreiten, erschossen.

Die Ausstellung soll zum Gespräch darüber anregen, wie an diese Todesopfer erinnert wird und in Zukunft erinnert werden sollte.

Außerdem konnten neu überarbeitete Ausstellungen sowie im Nebengebäude eine Schusterwerkstatt und Exponate der Freiwilligen Feuerwehr Abbenrode besichtigt werden.

Der Vorsitzende des Heimatvereins Abbenrode und Hauptorganisator des Mühlenfestes, Andreas Weihe, zeigte sich über den Verlauf der gelungenen Veranstaltung und die überwältigende Besucherzahl sehr zufrieden.

Text/Fotos: Helmut Gleuel