Dienstag, 21. Mai 2024 22:59
Fliegerhorst
Volles Haus im Gemeindesaal

Fliegerhorst-Wegweiser wurde vorgestellt

Großer Andrang bei Buchpräsentation

Zur Präsentation des Buches Fliegerhorst – Ein Wegweiser durch die bauliche Geschichte des neuen Goslarer Stadtteiles – wurde in den Gemeindesaal der evangelischen Gemeinde St. Georg in Jürgenohl, Danziger Straße 32, sozusagen auf der ehemaligen Rollbahn eingeladen.

Die beiden Autoren Dr. Donald Giesecke und Günter Piegsa vom „Arbeitskreis Fliegerhorst“ waren überraschtm, dass so viele Besucher gekommen waren. Einige fanden nur einen Stehplatz.
Zu den vergessenen Orten des Harzes gehörte über Jahrzehnte der Fliegerhorst in Goslar. In der NS-Zeit ab 1935 als Fliegerhorst aufgebaut, von den Alliierten 1945 übernommen und 1958 der Bundeswehr übergeben, wurde das Gelände bis 2010 als Standort genutzt. Da die Nutzung als Flugplatz 1945 aufgegeben wurde, konnte auf dem ehemaligen Rollfeld der Stadtteil Jürgenohl entstehen. Die kaum veränderten Gebäude des Fliegerhorstes wurden 1994 in ihrer Gesamtheit als Denkmal unter Schutz gestellt.

Der Fliegerhorst trägt die architektonische Handschrift der NS-Zeit. Er diente der Aufrüstung, der Kriegsvorbereitung und Stabilisierung der NS-Ideologie.

Der vorliegende Wegweiser möchte einen Beitrag zur Aufarbeitung und differenzierten Bewertung der baulichen Zeugnisse der NS-Zeit leisten. Er behandelt die Geschichte des Fliegerhorstes, seine Funktionen im NS-Staat, aber auch als Bundeswehrstandort, seine militärische und städtebauliche Anlage und seine Architektur. Insbesondere soll er dazu beitragen, dass der neue Stadtteil Fliegerhorst kein unbekanntes Terrain bleibt, sondern von der Bevölkerung kennengelernt und angenommen wird.
Die beiden Autoren kennen den Fliegerhorst seit Jahrzehnten. Oberfeldarzt der Reserve Dr. Donald Giesecke war seit 1977 mit dem Bundeswehrstandort vertraut, zunächst als Rekrut, dann als Zahnarzt und später als Sektionsleiter der Gesellschaft für Sicherheitspolitik. Dipl.-Ing. Günter Piegsa, Architekt und Stadtplaner, leitete das Planungsamt des Landkreises Goslar, bevor er beim Land Niedersachsen in der Raumordnung und Landesplanung für Südost-Niedersachsen mitwirkte. Außerdem ist er Vorsitzender des Geschichtsverein Goslar e.V.

Das Buch enthält viele historische Bilder vom zivilen Flughafen, vom Einmarsch des III. Bataillons des Luftwaffenausbildungsregimentes 3 1958 vor dem Achtermann, Vereidigungen von Rekruten und der Besuch von Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer im Jahr 1961.

Der günstige Verkaufspreis von 9,90 Euro kam nur zustande, weil sich zwei Sponsoren an den Druckkosten beteiligt haben. Von der Sparkasse Hildesheim überreichte Oliver Bischoff 1500 Euro und von der Harzenergie überreichte Frank Uhlenhaut 1000 Euro. Die Auflage beträgt 1300 Bücher und enthält 120 Seiten geballte Information. Das Buch ist in allen Buchhandlungen in Goslar sowie beim Geschichtsverein käuflich zu erwerben.