Montag, 29. April 2024 6:50
Ehrennadel
(von li.) Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk und Herbert Müller mit Ehrennadel und Urkunde

Ehrennadel für Ortsheimatpfleger Herbert Müller

Bei der Lesung – 30 Jahre Grenzöffnung – wurde der Vienenburger Ortsheimatpfleger Herbert Müller durch Oberbürgermeister Dr. Junk mit der Ehrennadel der Stadt Goslar ausgezeichnet

Anstecken der Ehrennadel
Anstecken der Ehrennadel

Herbert Müller war völlig überrascht von der Auszeichnung, es wurde vorher Stillschweigen vereinbart. Der Oberbürgermeister hielt die Laudatio über den geehrten Herbert Müller in Anwesenheit von Mitgliedern und Gästen in der historischen Gaststätte. Seit der Jugendzeit ist Herbert Müller sehr geschichts- und heimatinteressiert und hat über Jahrzehnte Unterlagen zur Vienenburger Geschichte gesammelt. Mit Beschluss vom damaligen Rat der Stadt Vienenburg wurde Herbert Müller am 1. Juli 1992 zum Ortsheimatpfleger der Kernstadt Vienenburg ernannt. Die anderen Ortschaften hatten teilweise eigene Ortsheimatpfleger, daneben gab es noch den Stadtheimatpfleger Manfred Watzlawik.

Wunsch nach einem Heimatmuseum

Seit 1993 hat es sich Herbert Müller zu seiner Aufgabe gemacht, das Archivgut der Stadt Vienenburg zu sichern. Schnell entstand der Wunsch nach einem eigenen Heimatmuseum. Nach einem Presseaufruf nahm es im Jahr 1995 Gestalt an. Es wurde der Arbeitskreis Heimatpflege mit acht weiteren Interessierten gegründet. Es gab dann im folgenden Jahr die ersten Präsentationen von Exponaten in einer Vitrine der städtischen Bücherei im historischen Bahnhof. Bald folgte die Suche nach einem geeigneten Gebäude für ein Heimatmuseum. Gefunden wurde das Gebäude in der Schulstraße 24a, das noch bis Mitte 1998 als Nebengebäude der Grundschule genutzt wurde. Nach kontroverser politischer Diskussion war es Herbert Müller zusammen mit Manfred Watzlawik gelungen, den Rat davon zu überzeugen, dieses Museum einzurichten. Im Mai 1999 wurde beschlossen das Schulgebäude in ein Museum umzubauen, dieses konnte im August 2000 beendet werden und am 18. Januar 2001 erfolgte die Eröffnung des Heimatmuseums.

Großes Engagement

Der geehrte ging engagiert auf die Bevölkerung zu, um attraktive interessante Ausstellungsstücke zu erhalten. Es wurden alte Schriften übersetzt, das Material ausgewertet und das Wissen der Ortsgeschichte wurde bei Vorträgen und Filmvorführungen weitergegeben. Unzählige Male hat Herbert Müller an den Öffnungstagen auch persönlich den Dienst im Museum übernommen und hat Gruppen durch die Ausstellungen geführt. Von 1992 bis 2014 hat er vier Buchbände zur Vienenburger Geschichte erarbeitet und 2014 erfolgte noch das fünfte Buch mit Vienenburger Sagen und Anekdoten.

Ehrenamtspreis der Vienenburger Bürgergemeinschaft

Der Ortsheimatpfleger führte alte Traditionen wie das “Mettwurstessen” am Fastnachtstag für Männer sowie das “Gesindeessen” für Frauen ein. Außerdem die beliebten Geschichtswanderungen mit anschließendem Braunkohlessen im November. Im Jahr 2006 wurde das 700-jährige Jubiläum von Vienenburg gefeiert, hier leistete er die Unterstützung für die Festzeitschrift und den Festumzug. Einen regen Schriftverkehr hatte Müller mit der Familie von Bülow aufgenommen. Hier wurde eine Sonderausstellung im Heimatmuseum über Loriot durchgeführt. Durch Initiative von Herbert Müller wurde die Oberschule in Vicco-von-Bülow Oberschule umbenannt. Als Mitarbeiter im Arbeitskreis der Kreisheimatpflege im Landkreis Goslar konnte er 2017 das 25-jährige Jubiläum als Ortsheimatpfleger feiern. Am 12. Januar 2018 wurde Herbert Müller mit dem Ehrenamtspreis der Vienenburger Bürgergemeinschaft ausgezeichnet. „Es ist deshalb an der Zeit, um mit Ihnen einen Bürger zu ehren, der sich über viele Jahre für Vienenburg und der Geschichte Vienenburgs eingesetzt hat und es ist mir eine große Freude, Sie sehr geehrter Herr Müller, dafür heute mit der Ehrennadel der Stadt Goslar auszeichnen zu können“, so der Oberbürgermeister. Einen tosenden Applaus gab es von den anwesenden Gästen.