Ratsgottesdienst am 9. November in der Marktkirche -Tradition wird fortgesetzt-

Am Sonntag, 9. November um 17 Uhr, findet in der Marktkirche der 15. Ratsgottesdienst statt.

Fester Bestandteil des Ratsgottesdienstes sind die Verlesung des sogenannten Ratseides, einer Jahrhunderte alten Selbstverpflichtung des Rates, sowie das Entzünden der Ratskerze. Diese Kerze brennt jeweils während der Sitzungen des Goslarer Rates und erbittet so Gottes Segen für die Arbeit im Stadtrat.

In diesem Jahr steht der Gottesdienst unter dem Motto „Nie wieder Krieg ? – 100 Jahre Beginn des 1. Weltkrieges“. Angesichts der Fülle kriegerischer Auseinandersetzungen stellt sich die Frage, ob die Forderung der Künstlerin Käthe Kollwitz, den Krieg endgültig abzuschütteln, noch gilt. Der Gottesdienst wird von Mitgliedern des Rates der Stadt und Oberbürgermeister Dr. Junk mitgestaltet und musikalisch begleitet von Gerald de Vries und der Goslarer Kantorei. Anschließend ist Gelegenheit zum Gedankenaustausch im Seitenschiff der Kirche.

Die Reihe der Ratsgottesdienste startete im Frühjahr 2001 aus Anlass des 850. Jubiläums der Marktkirche. Damals wurden Dokumente des städtischen Archivs gezeigt, die das Verhältnis des Goslarer Rates und der Marktkirche beleuchteten. Im November schloss sich dann der zweite Ratsgottesdienst aus Anlass der Amtseinführung des neugewählten Rates an. Seither ist der gemeinsam mit Ratsmitgliedern gestaltete Gottesdienst in den ersten Novembertagen ein fester Bestandteil im Kalender der Marktkirche und der Stadt.

Es gilt dabei, die gemeinsame Verantwortung von Rat, Verwaltung und Kirche für das Wohl Goslars herauszustellen. Aber auch andere, über Goslar hinausgreifende Themen gehörten zur Agenda des Ratsgottesdienstes. Nicht zuletzt die geschichtlichen Ereignisse des 9. November, die Reichspogromnacht 1938, aber auch der Mauerfall geben immer wieder Anlass, über Fragen der öffentlichen Verantwortung von Politik und Kirche nachzudenken.