Samstag, 11. Mai 2024 21:20
Einkehrtag
Pastor Gerloff referiert über Maria Magdalena

Einkehrtag Maria Magdalena in Schladen

Einkehrtag mit dem Thema Maria Magdalena – die katholische Frauengemeinschaft hatte zum Einkehrtag in der Fastenzeit Pastor Peter Gerloff eingeladen.

Er referierte im Pfarrhaus auf dem Weinberg zum Thema Maria Magdalena. Barbara Irmler, die 1. Vorsitzende, konnte 15 interessierte Zuhörer begrüßen. „Es geht bei Maria Magdalena um viele Namen“, so der Pastor. Alle vier Evangelien des Neuen Testaments erzählen von Maria Magdalena. Zwei nichtbiblische Schriften stellen sie sogar auf eine Stufe mit den Aposteln und betonen ihre besondere Nähe zu Jesus: das Marien- und das Philippusevangelium. Beinahe so alt wie das Christentum ist ein Streit unter Fachleuten: Fast von Anfang an existierte eine Debatte darüber, ob Jesus verheiratet war und ob er einen weiblichen Jünger hatte. Wer war Maria Magdalena? War sie die Apostolin der Apostel, die erste wichtige Zeugin des Todes und der Auferstehung des Messias, vielleicht gar seine Jüngerin und Ehefrau oder doch die erotische Sünderin? Historisch weiß man nur sehr wenig über die Frau aus Magdala. Während die westliche Kirche die eigentliche Rolle der Apostolin möglicherweise heruntergespielt hat, existierten schon in frühchristlicher Zeit Gruppierungen, die Maria von Magdala als Leitfigur betrachteten.

Die Diskussion um den Stellenwert der Anhängerin Jesu ist beinahe so alt wie das Christentum.

Zwischendurch wurde auch gemeinsam gesungen: Maria aus Magdala, hungrig wie wir, nichts stillte die Sehnsucht, das Feuer in dir Alle vier Evangelien des Neuen Testaments Lukas, Matthäus, Markus und Johannes erzählen von Maria Magdalena: Sie litt an einer schweren Krankheit, von der Jesus sie heilte. Daraufhin schloss sie sich ihm an und zog mit ihm nach Jerusalem. Exakt neun Mal wird in biblischen Überlieferungen von einer Gruppe von Frauen berichtet, die Jesus nachfolgten. Maria Magdalena wird in dem Kontext dieser Frauenlisten jedes Mal genannt Die sich in ihrer Doktorarbeit mit der Geschichte der Frau aus Magdala befasste. Dennoch spricht die Bibel nie von Jüngerinnen.

Der Anhängerin Jesu kommt in der biblischen Überlieferung eine wichtige Zeugenfunktion zu. Im Gegensatz zu den männlichen Jüngern flieht Maria von Magdala nicht. Sie ist die durchgängige Zeugin der Kreuzigung, Grablegung und Auferstehung Jesu. Einige Fachleute meinen, dass Maria Magdalena eine noch bedeutendere Rolle hatte, als das Neue Testament sie ihr zugesteht. Neben den frühen kirchlichen Schriften existieren Aufzeichnungen von Gnostikern, Anhängern einer religiösen Strömung, die im zweiten und dritten Jahrhundert aufkam und auf den christlichen Glauben Bezug nimmt. Einige dieser Schriften – kirchliche und gnostische – zeichnen Maria Magdalena und Petrus in Konkurrenz zueinander. Früh habe wohl ein Streit eingesetzt, ob der Auferstandene nun zuerst Maria von Magdala oder zuerst Petrus erschienen sei. Damit steht und fällt der Einfluss beider Figuren.

Aus der Zeit zwischen den dem zweiten und vierten Jahrhundert stammen auch zwei Evangelien, die nicht ins Neue Testament aufgenommen wurden: das Marienevangelium und das Philippusevangelium. Beide religiösen Schriften räumen Maria Magdalena einen besonders hohen Stellenwert ein. Während die Bibel keinerlei sexuelle Beziehung zwischen Jesus und Maria Madalena andeutet, gehen die Evangelien nach Maria und Philippus viel weiter. Dort steht unter anderem, dass Jesus Maria von Magdala mehr geliebt habe als andere Frauen und dass er sie geküsst haben solle. In der katholischen Kirche wird immer am 22. Juli mit einem Gedenktag an Maria Magdalena gedacht. Seit dem 15. März gibt es im Kino ein Film über Maria Magdalena zu sehen.