Sonntag, 19. Mai 2024 10:20
4. länderübergreifendes Arbeitstreffen in Wernigerode.

4. länderübergreifendes Arbeitstreffen in Wernigerode -Großes Interesse an Dialog, weitere Treffen geplant-

Am 30. September, trafen sich in Wernigerode bereits zum dritten Mal Landräte, Oberbürgermeister und Bürgermeister der gesamten Harzregion zum Austausch über eine bessere länderübergreifende Zusammenarbeit.

Im Mittelpunkt des Austausches in der Wernigeröder Ratswaage stand dabei die Berichterstattung aus den vier eingerichteten Arbeitsgruppen.

Hierbei waren die Anwesenden der einhelligen Überzeugung, dass die Arbeit künftig über die bisherigen Arbeitstreffen hinaus verstetigt werden soll. Hierzu soll nun ein institutioneller Rahmen gefunden werden. Ob dies der von der Arbeitsgruppe vorgeschlagene Zweckverband oder eine andere Form wird, wird in den kommenden Treffen der Arbeitsgruppe abgestimmt. Wichtig ist den Beteiligten, die länderübergreifenden Arbeitstreffen brauchen eine gemeinsame und legitimierte Stimme, um für die Gemeinschaft Forderungen zu formulieren oder Aufträge in deren Sinne zu vergeben. „Wir wollen mehr als eine Frühstücksrunde sein“, unterstrich der Nordhäuser Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh die Forderung.
Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe „Image“ standen im Zeichen der gemeinsamen wirtschaftlichen Herausforderungen im Harz. Der Wirtschaftsstandort soll demnach künftig möglichst gesamtvermarktet werden und über den Tourismus hinaus noch mehr Attraktivität erzielen. „Aufbruch und Wohlfühlen“ waren hierbei u. a. zentrale Elemente. Bereits im nächsten Arbeitsgruppentreffen sollen die unterschiedlichen Kernkompetenzen der Harzregionen gebündelt und Ziele für eine Gesamtvermarktung abgesteckt werden. Auch eine noch stärkere Vernetzung der einzelnen Wirtschaftsfördergesellschaften wurde aus der Runde angeregt.

Für die Arbeitsgruppe Bildung berichtete der Osteroder Bürgermeister Klaus Becker über die Sitzung. Ziel sei es demnach, die drei Harzer Hochschulen noch stärker als bisher zu vernetzen. Insbesondere bei der Werbung um Studienanfänger könne gemeinsam besser vermarktet werden. Die Hochschulen stünden nicht im Wettbewerb untereinander, sondern mit anderen Wissensregionen in Deutschland und Europa.

Die Nordhäuser Landrätin Birgit Keller fasste die Ergebnisse der Arbeitsgruppe Verkehrsinfrastruktur zusammen. Man habe sich demnach einstimmig auf die Forderung nach einem vierspurigen Straßenring um den Harz verständigt. Die Maßnahmen umfassen u. a. die dringende und schnelle Fortsetzung des Ausbaus der B 243n als Umgehungsstraße, die verkehrstechnische Vollendung des vierspurigen Ausbaues der B 6 zwischen Goslar und Salzgitter, die Fortsetzung der A 71 als Lückenschluss zwischen der
A 38 und der B 6n sowie der B 82 zur Autobahnauffahrt der A 7 in Rhüden.

Weiterhin wurde die Frage nach einer flächendeckenden Umsetzung des Hatix-Tickets besprochen. Diese könnte zur Stabilisierung der derzeit angebotenen Buslinien beitragen und für Besucher der Region einen echten Mehrwert darstellen. Insbesondere in Niedersachsen ist hierfür jedoch eine Gesetzesänderung auf Landesebene notwendig. Daneben wurde auch ein länderübergreifendes Radwegenetz diskutiert. Auch dieses soll im Rahmen der nächsten Arbeitsgruppensitzung vertieft besprochen werden.

„Es gibt eine Reihe von Themenfeldern, die sich gemeinsam nicht nur besser planen lassen, sondern die erst in der Gemeinschaft Sinn geben“, so Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk nach dem Treffen. „Dass es uns bereits nach neun Monaten gelingt, mit 30 Hauptverwaltungsbeamten aus drei Bundesländern, fünf Landkreises und vielen Kommunen so eng im Gespräch zu sein, das war für mich nicht zu erwarten und freut mich sehr. Wenn wir gemeinsam weiter Fahrt aufnehmen, werden wir den Harz insgesamt deutlich voranbringen“ so Junk weiter. Wernigerodes Oberbürgermeister Peter Gaffert stimmte seinem Amtskollegen zu. „Die drei Länder sind durch den Harz eng miteinander verbunden. Die gemeinsame Geschichte und geologischen Rahmenbedingen machen an Ländergrenzen nicht halt. Durch eine intensive Zusammenarbeit können wir den Harz als Region nur stärken.“

Die länderübergreifenden Arbeitstreffen gehen auf eine Initiative von Goslars Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk aus dem Frühjahr diesen Jahres zurück. Das nächste Arbeitstreffen wird im November/Dezember in Sangerhausen stattfinden.