Dienstag, 7. Mai 2024 9:26
Tour de Flur
An der Körnermaisfläche erfolgt die Unkrautregulierung

Tour de Flur

Die Familien Tatge und Heckert vom Birkenhof sowie Familie Görg vom Klostergut Grauhof hatten mit dem Fahrrad durch die Feldmark eingeladen

Bei hochsommerlichen Temperaturen kamen über 40 Teilnehmer, jung und alt. Es ging vom Birkenhof mit dem Fahrrad auf die Tour de Flur um die moderne Landwirtschaft sowohl in konventioneller als auch in der Wirtschaftsweise vorzustellen. An verschiedenen Stationen wurden auf der Fahrradtour in der Feldmark angehalten.
Als erstes wurde ein Streifenversuch besichtigt. Auf dem Klostergut Grauhof ist Weizen und Raps in einem Streifen angebaut worden, um die Auswirkungen auf die Fauna im Gegensatz zu einer Monokultur auf dem Acker zu erforschen. Konrad Görg und Philip Illers, vom Klostergut Grauhof, erklärten nach einer Pause, mit Erfrischungen auf dem Hof, Düngung und Pflanzenschutz auf den Feldern im modernen Ackerbau. Die Teilnehmer waren sehr überrascht von der Vielfältigkeit des Berufsbildes und der Dinge, die im Rahmen der guten fachlichen Praxis und der Düngeverordnung durch die Landwirte beachtet werden müssen. Die Teilnehmer erfuhren etwas zum Mehl durch den Mitarbeiter Peter Blumenerg von der Mühle Rüningen. Die Mühle kauft beim Handel und Genossenschaften das Getreide, denn der Betrieb muss 365 Tage im Jahr laufen. Die Mühle hat für 30.000 Tonnen einen Monat Lagerkapazitäten. Gerade investiert die Mühle an einer Biogasmühle in Salzgitter-Ringelheim, die Ende des Jahres in Betrieb genommen wird. Es werden Roggen, Weizen und Dinkelmehl vermarktet. Dinkel wird im Raum Salzgitter, Hildesheim und Goslar angebaut. Bevor es zur Feldrundfahrt weiter ging, konnten die großen Erntemaschinen wie Mähdrescher und Rübenroder bestaunt werden.

Mit dem Fahrrad ging es entlang der B82 in Richtung Immenrode zur ökologischen Kleegrasfläche, die als Futterfläche dient

Hier erläuterte Frieder Heckert vom Birkenhof das Anbauprogramm. Das hat durch die Schnittnutzung eine wichtige Beikrautregulierungsfunktion und der Klee versorgt die Fläche mit Stickstoff, der von der Folgekultur genutzt werden kann. Anschließend ging es an zur Ackerbohne und einem Erbse-Gerste- Gemenge. Diese Flächen sind durch einen freiwilligen Blühstreifen voneinander getrennt, um diejenigen Insekten zu fördern, die für die Bestäubung der Nutzpflanzen und Bekämpfung von Schädlingen wichtig sind. Es ging vorbei an einer Körnermaisfläche, bei der gut zu sehen war, wie wichtig der richtige Zeitpunkt für die Unkrautregulierung ist und mit welchen Folgen die Landwirte zu kämpfen haben, wenn dieser Zeitpunkt witterungsbedingt nicht eingehalten werden kann. Die Kulturen Triticale (Züchtung aus Roggen und Weizen) und Weizen dienen in der Fruchtfolge als Futterpflanzen für Tiere. Solange sich der Betrieb noch in der Umstellung befindet, kann keine Bio-Speiseware angebaut werden. Als Viehfutter können unsere Kulturen aber auch in Bio-Betrieben verwendet werden. Es wurde unter anderem der Striegel und die Hacke vorgestellt, die zur mechanischen Beikrautregulierung auf den Flächen eingesetzt werden. Mit dem Striegel kann ganzflächig gearbeitet werden, während die Hacke nur zwischen den Pflanzenreihen arbeitet, was einen weiteren Saatabstand zwischen den Reihen erfordert.
Die Fahrstrecke verlief über etwa sieben Kilometer. Zum Anschluss war das Ziel der Birkenhof, hier war für das leibliche Wohl gesorgt. Es war ein Informationsstand vom Niedersächsischen Landvolk – Braunschweiger Land aufgebaut. An einem Stand konnten Bio-Produkte wie Gemüse, Getreide und Kartoffeln gekauft werden. Für die jüngsten war eine Hüpfburg aufgebaut und eine Kuh aus Holz konnte gemolken werden.