Mittwoch, 15. Mai 2024 8:32
Moschee

Tag der offenen Moschee in der Bäringerstraße

Koordinationsrat der Muslime lud zum Tag der offenen Moschee

Der Tag der offenen Moschee findet seit 1997 jährlich am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, statt. Organisator ist der Koordinationsrat der Muslime (KRM), in dem sechs Islamverbände vertreten sind. In Deutschland gab es 2016 nach Schätzungen des Bundestags zwischen 2.600 und 2.700 Moscheen.

Zum Mittag wurden die Gäste mit Tee und Gebäck empfangen, es folgte die Eröffnungskoranrezitation mit deutscher Übersetzung. In der Goslarer Moschee in der Bäringer Straße 43 hieß das diesjährige Motto Menschen machen Heimat/en. Diesen hielt Mücahid Eker, ein islamischer Theologe. Menschen können mehr als eine Heimat haben, Heimaten zu haben ist in einer pluralen und globalen Welt normal. Denn immer mehr Menschen stellen sich die Frage, was oder wo ihre Heimat ist. In Zeiten zunehmender Pluralität und Globalisierung gewinnt die Suche nach dem Ursprung, dem Eigenen offenbar zunehmend an Bedeutung.
Problematisch wird es, wenn die Suche nach der eigenen Heimat anderen das Recht auf Heimat wegnimmt, sie ausschließt. So wird Heimat mehr und mehr mit nationalen Identitäten gleichgesetzt. Gleichzeitig werden Menschen, die seit Generationen in Deutschland leben ausgegrenzt.
Am Tag der offenen Moschee wollen die Muslime für einen gelassenen Umgang mit Heimat/en werben. Ein eindimensionales und ausgrenzendes Heimatverständnis ist nicht zeitgemäß.

Heimat globaler betrachten

Selbstverständlich können Menschen mehr als eine Heimat haben. Dieser Realität müssen wir Rechnung tragen und transnationale Definition von Heimat als Normalfall begreifen. Bereits zum dritten Mal war der stellvertretende Landrat Wolfgang Just in der Moschee. Wolfgang Just sagte, er wäre in der Türkei gewesen, dort hätten sich Türken selbstständig gemacht, die früher in Deutschland waren und hervorragend Deutsch sprechen. In Zukunft müssen wir mehr zusammenrücken und uns vertragen und zusammen leben.

Isa Cirek, Vorsitzender der IGMG EL Aksa Moschee in Goslar, berichtete, dass 400 Mitglieder aus dem ganzen Landkreis dem Verein angehören. So hätte sich der Verein bei der Müllsammelaktion Bürger säubern unsere Stadt beteiligt und bei der Feuerwehr haben Jugendliche sich informiert, wie die Feuerwehr eingesetzt wird. Die Moschee steht in gutem Kontakt mit der Frankenberger und St. Jacobi Gemeinde, man besucht sich gegenseitig.

Bereits seit 1993 ist der Verein in der Bäringerstraße. Im Januar 2018 wurde der ehemalige Kindergarten übernommen,  seitdem hat man viel geleistet, z.B. einen neuen Spielplatz gebaut.
Die Gäste konnten die Moschee besichtigen und hatten dabei die Möglichkeit, das Mittagsgebet mitzuerleben. „Es ist ein Ort der Versammlung und des Gebetes. Der Islam legt viel Wert auf Sauberkeit, waschen und Schuhe ausziehen“, so Isa Cirek.
Für das leibliche Wohl war auch gesorgt, mit Tee, Gebäck, Kuchen und türkischen Köstlichkeiten.