Entschlammung dauert rund sechs Wochen – Parkplätze und Fußweg gesperrt
Goslar. Seit Montag laufen die Vorbereitungen, jetzt starten die Arbeiten in den historischen Wallanlagen.
In den kommenden sechs Wochen werden die Judenteiche saniert. In einem technisch aufwändigen Verfahren werden die Gewässer entschlammt, um sie als Lebensraum für Flora und Fauna sowie als Naherholungsgebiet innerhalb der Kernstadt zu bewahren.
Die Arbeiten führt die Firma Vebiro GmbH in der Zeit von montags bis freitags, 7 bis 18 Uhr durch. Die Entschlammung der Judenteiche findet in fünf einzelnen Phasen statt. Bei der Gewässervorreinigung (Phase 1) werden mithilfe eines Schwimmbaggers Äste, Algen und Müll entfernt. Anschließend folgt die Sedimententnahme mit Hilfe von Schwimmtechnik (Phase 2). Hier wird das Sediment unter Wasser mit einer Fräse gelöst und im Gemisch mit Teichwasser über Pumpen und schwimmende Rohrleitungen zum Parkplatz Kötherstraße Ecke Thomasstraße befördert. Die dritte Phase ist die Aufbereitung des Sediment-Sand-Grobstoff-Wassergemisches, also die Entfernung von Grobstoffen, beispielweise Steine, aus dem Wasser-Schlamm-Gemisch. Bei der mobilen Schlammentwässerung (Phase 4) kommt eine Siebbandpresse zum Einsatz. Sie entwässert das Gemisch. Nach dem Pressvorgang bleibt ein stichfester und stapelfähiger Restschlamm übrig, der als Abfall entsorgt wird. Damit beginnt Phase 5: Verwertung des Abwassers und entwässerten Sediments. Beim Pressvor-gang in Phase 4 entsteht ein sogenanntes Filtrat. Das wird über das Kanalnetz zur Kläranlage transportiert und aufbereitet. Das entwässerte Sediment hingegen wird per LKW zu einer Bodenreinigungsanlage in Lüneburg transportiert.
Für die Maßnahme war eine naturschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung nötig. Die Stadt Goslar und die Untere Naturschutzbehörde überwachen die Umsetzung in enger Zusammenarbeit. Tiere und Pflanzen sollen bei der Sanierung nicht zu Schaden kommen. Amphibien, die auftauchen, werden vorsorglich in den Kahnteich umgesetzt. Der gelben Teichrose können die Arbeiten nichts anhaben. Wasserpflanzen wie etwa Röhricht, die beschädigt werden könnten, werden entnommen, zwischengelagert und nach Abschluss der Sanierung zurückgesetzt.
Für die Dauer der Maßnahme muss der Parkplatz Kötherstraße Ecke Thomasstraße gesperrt werden. Der Platz wird für Baufahrzeuge und Container benötigt. Gleiches gilt für die Parkflächen in der Kötherstraße. Für Anwohner, die diese Flächen mit Bewohnerparkausweisen nutzen, stehen entsprechende Ausweichmöglichkeiten auf der Parkfläche Kaiserpfalz Süd zur Verfügung. Außerdem ist der Weg direkt an den Judenteichen gesperrt, der oberhalb gelege-ne Weg auf dem Bürgerwall bleibt passierbar.
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