Goslar. Wenige Tage vor dem Weihnachtsfest erhielt die Ortsfeuerwehr Goslar ein neues Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF 20) im Wert von 391.300 Euro überreicht.
Das neue Fahrzeug ersetzt ein Löschgruppenfahrzeug (LF 16/12) aus dem Jahre 1993 und ist wie sein Vorgänger für eine Löschgruppe mit neun Einsatzkräften konzipiert und wird besonders bei Brandeinsätzen und besonders bei technischen Hilfeleistungen sowie bei der Rettung von Verletzten bei Verkehrsunfällen.
„Die Feuerwehr ist keine Freizeiteinrichtung für technikbegeisterte Menschen, sondern gehört zur unverzichtbaren sozialen Infrastruktur für unsere Bevölkerung“, so Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk bei der Begrüßung. „Wie notwendig wir diese Infrastruktur haben, zeigen die Einsätze jedes Mal aufs Neue. Aus diesem Grund haben wir unsere Feuerwehren auch in den für die Stadt nicht einfachen Jahren positiv weiterentwickelt. Erst kürzlich konnten wir schnell eine neue Wärmebildkamera beschaffen. Das alte Modell war defekt und für 5700 Euro hat die Ortsfeuerwehr Goslar nun eine neue bekommen“, so der Oberbürgermeister.
„Feuerlöschen und eine Katze vom Baum holen sind vorbei, es wird hohe technische Ausrüstung und Werkzeug in der heutigen Zeit benötigt, deshalb müssen die Fahrzeuge nach 23 bis 25 Jahren erneuert werden. Ich danke Rat und Verwaltung“, so Stadtbrandmeister Christian Hellmeier.
Ortsbrandmeister Olaf Laue dankte den Feuerwehrkameraden Patrick Kiehne, Andreas Rehwagen, Hans-Joachim Pillach und Carsten Peter. Sie haben nach der Abholung des Fahrzeuges aus Luckenwalde sich intensiv mit dem Fahrzeug vertraut gemacht. In zehn Ausbildungsterminen haben sie dieses an die Gruppen und Maschinisten weitergegeben. Somit ist das HLF 20 ab sofort zur Sicherheit der Stadt Goslar im Einsatz.
Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk übergab den überdimensionalen Schlüssel an Stadtbrandmeister Christian Hellmeier. Dieser reichte ihn gleich an den zuständigen Ortsbrandmeister Olaf Laue weiter.
Das neue MAN-Fahrzeug verfügt über 340 PS bei 18 Tonnen Gewicht. Es besitzt einen 2.000 Liter fassenden Wassertank und die Pumpe kann bis zu 3.000 Liter Wasser in der Minute fördern. Ein Automatik-Getriebe sowie eine Euro5 Abgastechnologie gehören ebenso zur Ausstattung. Das hydraulische Rettungsgerät ist aufeinander abgestimmt. Rettungsschere und -spreizer sind ergonomisch und erleichtern den Einsatzkräften die schwere Arbeit. Weiter wurde ein Abstützsystem beschafft, um auf der Seite liegende Fahrzeuge gegen mögliches Umkippen zu stabilisieren.
Der Beschaffung voraus ging eine intensive Planung einer Arbeitsgruppe unter Einbeziehung der Einsatzkräfte, um ein zeitgerechtes, hydraulisches Rettungsgerät nebst Zubehör zu finden. Hierzu veranstaltete die Ortsfeuerwehr Goslar die „Goslarer Rettungstage“ auf dem Gelände des EFZN und testete hydraulische Rettungsgeräte verschiedener Hersteller. Besonderes Augenmerk wurde darauf gelegt, Rettungsgeräte zu beschaffen, die der neuen Fahrzeugtechnik bei PKW und LKW „gewachsen“ sind, da die Sicherheit der Fahrzeuge durch die Verwendung hochfester Stähle in den vergangenen Jahren enorm gestiegen ist.
Das altgediente Fahrzeug aus dem Jahre 1993 mit einer Kilometerleistung von 26.448 Kilometer konnte eine große Einsatzbreite vorweisen. U.a. das Gebäudefeuer im Hinterhaus Breite Straße, Silvester 2007, Brand Industriehalle JL (2008), Gebäudefeuer Petersilienstraße (2013), cerschiedene Hochwasserlagen (2002, 2007 und 2013), Sturmeinsatz Kyrill (2012), zahlreiche Verkehrsunfälle und Gefahrstoffeinsätze. Es wird zukünftig nach einer Aufbereitung übergangsweise der Ortswehr Wiedelah zur Verfügung gestellt. Die Neuanschaffung für Wiedelah wird von 2018 endgültig auf das Jahr 2020 verschoben. Was mit dem bisherigen TLF 8/24 aus Wiedelah geschieht ist noch nicht entschieden.
Musikalisch wurde die Fahrzeugübergabe durch den Spielmannzug der Freiwilligen Feuerwehr Goslar unter der Leitung von Maren Störich begleitet. Es waren die Lieder „ „Mitklang Escort“, „das Lieben bringt groß Freund“ und „Kleine Garde“ zu hören.
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