Samstag, 4. Mai 2024 23:41
Otto Deike und Karl Prenzler wieder zu Gast im Heimatmuseum

Mettwurstessen des Heimatmuseumsverein Vienenburg

„Ich will noch nicht viel verraten, aber es gibt noch eine große Überraschung, es passiert noch etwas“, so begrüßte der 1. Vorsitzende Herbert Müller die Gäste zum traditionellen Mettwurstessen im Museum.

Jeder Gast hatte eine Mettwurst als „Eintrittsgeld“ mitgebracht. Alle Plätze waren belegt als die große Männerrunde, bekleidet mit Zylinder, weißem Hemd und rotem Tuch, mit dem schmackhaften Essen begann. Alle möglichen Sorten Mettwurst waren im Angebot: kleine runde, dicke lange, frische und abgehangene, original „Braunschweiger“ und einige mehr. Sofort begann das große „Tauschgeschäft“ unter den Gästen.

Wie üblich gab es nach dem Essen einen Verdauungsschnaps mit dem Trinkspruch, einem „Dreifachen Jacko“. Kaum war der Schnaps ausgetrunken, klopfte es mehrmals an der Tür. Zwei alte Männer mit Gehstock, bekleidet mit Arbeitssachen und Gummistiefeln sowie einem alten Koffer und der GZ in der Hand, betraten sie unter großem Beifall den Raum: Otto und Karl. Keiner der Gäste hatte mit ihnen gerechnet.„Wir sind zwar nicht mehr die Jüngsten, aber verkünden den Rücktritt vom Rücktritt.“ Alle waren begeistert.

Es hagelte wieder Kommentare zum Geschehen in der großen, weiten Welt, aber auch zu Begebenheiten in Vienenburg und Goslar. Ihre scharfzüngigen und teils auch bissigen Kommentare klingen, in plattdeutsche Sprache gekleidet, nie verletzend, sondern sehr erheiternd.

„Nun sind wir wieder da, beim Heimatmüller. Was hat er uns noch gesagt? Er hat`s am Magen, aber die Gage wird heut vom Junk bezahlt“. Natürlich waren die Städtefusion und der Antrag der Ex-Bürgermeisterin Astrid-Salle Eltner Hauptthema für Otto und Karl. Mit einer GZ-Ausgabe in der Hand legten beide so richtig los. „Was habe ich wohl in meinem alten Koffer?“ Otto packte zwei große Zeitungsbunde aus und überreichte sie Herbert Müller mit den Worten „ Das sind 15 Kilo Zeitungen, gesammelt seit Januar. Alle Ausgaben, wenn was über die Ex-Bürgermeisterin Astrid Salle-Eltner in der GZ stand. Die schenke ich Dir fürs Museum, mein Heimatmüller.“

„Wo ist denn der Bienert, der hat sich wohl versteckt? Wie in Goslar, oder bist du auch schon in Rente? Früher ist er immer zu Fuß zum Rathaus gegangen, nun mit dem Auto, Bahn oder Bus.

„Du Karl, da war doch ein Bild in der Zeitung, vier sind noch hier im Rathaus, aber das stimmt doch nicht. Es steht zwar Rathaus dran, aber es ist keiner mehr drin und der Junk macht Reklame für die FDP – er gibt die Gelben Säcke raus.“

„Auf der Burg passiert ja auch viel, erst gibt’s einen Rundwanderweg, dann einen Baustopp beim Umbau des Kuhstalles. Hoffentlich ist der Saal bald fertig, sonst bauen die noch so eine Kalksandsteinbutze dort hin. Auch Fahne ist wieder hoch, die behalten wir hier, die kann Goslar uns nicht wegnehmen.“

„Wir sind alles Fusionäre, erst mit Goslar, dann mit dem Harz, später mit Thüringen und in zehn Jahren gehören wir zu Bayern.“

Unter den Gästen waren auch Andreas Weihe und Günter Mittrach vom Heimat-, Kultur- und Museumsverein Abbenrode. Sie brachten als Geschenk alte Dokumente für das Museum mit. Weihe gab den Hinweis, dass am 21. Januar 2015 eine Feier „25 Jahre Grenzöffnung” im Abbenröder DGH gefeiert wird.

Schauspieler Helmut Krauss war der weitere Überraschungsgast. „Herr Paschulke“ aus Lengde las lustige Gedichte und Texte von Kurt Tucholsky vor.

Eine unter dem Strich mal wieder gelungenes Mettwurstessen des Heimatmuseumsvereins.

Text/Fotos: Hohaus