Nur wenige Besucher gedachten der Opfer von Krieg und Gewalt
Regen, Sturm und wenige Besucher prägten die Gedenkveranstaltung aus Anlass des Volkstrauertages auf der höchstgelegenen Kriegsgräberstätte in Niedersachsen.
Nachdem die Standorte des Bundesgrenzschutz und der Bundeswehr in Goslar aufgelöst worden sind, richten Reservisten der Bundeswehr in Zusammenarbeit mit der Nationalparkverwaltung Harz die traditionelle Feierstunde mit Kranzniederlegung auf dem Soldatenfriedhof bei Oderbrück aus.
Bevor der Leiter der Sektion Goslar der Gesellschaft für Sicherheitspolitik (GfS), Oberstleutnant der Reserve Claus Jähner, die Gedenkrede hielt, wurden Kränze der Bundesministerin der Verteidigung des Landes Niedersachsen an das Hochkreuz gelegt.
Am Volkstrauertag gedenken wir der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft und mahnen zum Frieden, so Claus Jähner. Auf dem Soldatenfriedhof bei Oderbrück ruhen 99 junge Soldaten, die in den letzten Kriegswochen bei Kämpfen im Oberharz sinnlos getötet wurden und teilweise erst 17 Jahre alt geworden sind. Auf der Kriegsgräberstätte sind auch 14 russische Zwangsarbeiter beigesetzt worden. Sie erinnern daran, das Deutschland spätestens seit 1942 zu einer Sklavenhaltergesellschaft geworden war. Bis zu 20 Millionen Menschen waren während der Nazizeit von Zwangsarbeit betroffen: Juden, Sinti und Roma, politische Gefangene, zwangsinternierte Italiener, verschleppte Osteuropäer und völkerrechtlich missbrauchte Kriegsgefangene. In den Gedenkworten ging Claus Jähner auch auf die aktuelle Flüchtlingsproblematik ein. Den vielen aus Not und Angst flüchtenden Menschen, die derzeit in ihr Hoffnungsland Deutschland strömen, muss geholfen werden. In unserem Zuwanderungsrecht muss sicherlich manches überdacht werden, aber keinesfalls das Grundrecht auf Asyl. Der GfS-Sektionsleiter schloss seine erinnernden und zugleich mahnenden Worte mit dem Zitat der Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel „Wir schaffen das!“ und nahm anschließend die Totenehrung vor.
Nach der Gedenkveranstaltung lud Revierförster Ulrich Schulze vom Nationalpark Harz die Bad Harzburger Reservisten als Dank für ihr Engagement zu Kaffee und Kuchen in die Hütte des Skiklubs Hildesheim ein.
Text/Fotos: Helmut Gleuel
Nordharz-Portal Archiv Nachrichten aus der Region Nordharz und Artikel für Verbraucher

