Sonntag, 26. Oktober 2025 3:00
Die Ortsfeuerwehr Goslar bei der Rettungsübung eines Verletzten – Foto: privat

Jahreshauptversammlung der Verkehrswacht Stadt und Land Goslar

Auf der Jahreshauptversammlung der Verkehrswacht Stadt und Land Goslar in der Feuerwache wurde Gabriela Schacht zur neuen stellvertretenen Vorsitzenden gewählt. Die bisherige stellvertretende Vorsitzende Regine Körner trat wegen ihres neuen Amtes als 1. Kreisrätin zurück. Zu Kassenprüfern wählte die Versammlung Kerstin Heinze und Wolfgang Müller.

Über viele Aktivitäten berichtete Geschäftsführer Thorsten Kuszynski. U.a. wurden an zehn Wochenend-Trainingstagen insgesamt 77 Teilnehmer im Alter von 17 bis 27 Jahren aus dem Landkreis Goslar in einem PKW-Sicherheitstraining für junge Fahranfänger auf dem Übungsplatz der Landesverkehrswacht Niedersachsen in Osterode geschult. Weiterhin versorgte die Verkehrswacht die Öffentlichkeit, insbesondere Schulen und Kindergärten, mit Materialien wie Flyern, Radfahrprüfungsmaterialen, CDs und DVDs zum Schulweg oder zur allgemeinen Verkehrserziehung, Spannbändern zum Schulanfang, Markierungsfarbe der Aktion „gelbe Füße“ sowie Material für Bus-und Schulweglotsen. Viel Lob gab es für den neuen Image-Film der Verkehrswacht. Grußworte richteten Landrat Thomas Brych, Bürgermeisterin Almut Broihan und der Gebietsbeauftragte der Verkehrswacht Dirk Hitzing an die Versammlung.

Polizeihauptkommissar Sigurd Breustedt, Sachbearbeiter Verkehr in der Polizeiinspektion Goslar, berichtete über Unfallgefahren, denen insbesondere Senioren unterliegen. Während bei jüngeren Fahrern die Risikobereitschaft stärker ausgeprägt ist und häufiger zum Verlust der Fahrzeugkontrolle führt, wird im Alter die Wahrnehmung stärker durch das Nachlassen der Sinne, durch Krankheiten oder Medikamente beeinflusst. So steigt ab 65 Jahre die Unfallverursachung durch Vorfahrtverletzung sowie Fehler beim Rückwärtsfahren oder Wenden. PHK Breustedt empfahl, sich dieser Gefahren bewusst zu sein und Kraftfahrzeuge nur zu führen, wenn man sich wirklich fit fühle. In Zweifelsfällen sollte man den Arzt um Rat fragen.

Ortsbrandmeister Olaf Laue berichtete über die Rettungskarte: die vom ADAC eingeführte und als Standard gesetzte Rettungskarte sorgt für eine schnellere Rettung. Diese soll einheitlich hinter der Fahrersonnenblende angebracht werden, bis flächendeckend in ganz Europa eine elektronische Datenübermittlung an die Unfallstelle möglich ist. Moderne Autotechnik bietet mehr Sicherheit, erschwert aber teilweise die rasche Befreiung der Insassen. Wo an der Karosserie Spreize und Schere anzusetzen sind, welche Vorsichtsmaßnahmen nötig sind, um Airbags nicht nachträglich auszulösen, ist den Einsatzkräften nicht immer bekannt.

Ein weiteres Thema von Olaf Laue war die Rettung von Verletzten aus einem PKW. Hierzu wurde die Rettungskette erläutert: das Wichtigste ist die Absicherung und der Eigenschutz, dann der Notruf und die Sofortmaßnahmen, dann heißt es Erste Hilfe leisten, den Rettungsdienst informieren und dann der Weg ins Krankenhaus. Auch das Vorgehen bei der Rettung wurde erläutert: Autotür öffnen, Person gegebenfalls abstützen, sofern noch bei Bewusstsein reden und informieren, Füße befreien, die Zündung abschalten, die Handbremse anziehen und den Sicherheitsgurt lösen. Auf dem Hof der Feuerwache wurde die Rettung einer Person aus einem PKW von sechs Einsatzkräften der Ortswehr Goslar vorgeführt. Pressesprecher Volker Junge erläuterte den Zuschauern den genauen Vorgang der Rettungsaktion. Als Verletzter stellte sich „Tim“, der neunjährige Sohn von Ortsbrandmeister Olaf Laue, zur Verfügung. Mit einem Federkörner wurde ein Loch in die hintere Scheibe geschlagen. Mit einem Spreitzer und einer Rettungsschere wurde der Verletzte befreit.