Samstag, 18. Mai 2024 22:51
Internationale Besuchergruppe SESAM
Landrat Thomas Brych, Dr. Tobias Steffen und die fünf Gäste.

Intern. Besuchergruppe SESAM in Goslar

An drei Tagen in dieser Woche hatte der Rettungsdienst des Landkreises Goslar internationalen Besuch

Angekündigt hatte sich eine Delegation der Europäischen Gesellschaft für in der Medizin angewandte Simulation (SESAM). Die SESAM organisiert jährlich ein Arbeitstreffen der so genannten Pre-Hospital Special Interest Group um den rettungsdienstlichen Aspekt des Europäischen Kongresses zu organisieren, der im Juni diesen Jahres im spanischen Bilbao veranstaltet wird.

Das Führungsgremium der SESAM hat Goslar nicht zufällig als Tagungsort ausgewählt, sondern sich ganz gezielt an den ärztlichen Leiter des Rettungsdienstes, Dr. Tobias Steffen, gewandt.

Der Rettungsdienst des Landkreises Goslar genießt in Fachkreisen einen hervorragenden Ruf, das unter anderem auf die modernen Entwicklungen im Bereich Ausbildung und Standardisierung der notfallmedizinischen Arbeitsabläufe zurückzuführen ist. Landrat Thomas Brych empfing die fünf Spezialisten für Simulationstraining, speziell für Notfallmedizin in der Feuerwehrtechnischen Zentrale. „Es ist mir eine große Ehre, sie hier zu begrüßen, ich finde es toll, dass Mediziner aus der Türkei, Holland, Portugal, Schweden und Dänemark hier in Goslar zusammen kommen“, so der Landrat.

Er stellte das Rettungssystem des Landkreises vor, es stehen 140 Rettungs- und Notfallsanitäter sowie 40 Ärzte zur Verfügung. Im Landkreis gibt es fünf Rettungswachen, in Seesen, Clausthal-Zellerfeld, Braunlage, Goslar und Bad Harzburg, so dass nach etwa 15 Minuten der Rettungswagen an der Einsatzstelle ist. Vor Ort will die Delegation der SESAM einen Eindruck von der Arbeit des Goslarer Rettungsdienst gewinnen und sich in professioneller Atmosphäre auf ihren Kongress vorbereiten.

Dr. Tobias Steffen konnte in seiner Funktion als Ärztlicher Leiter, zahlreiche Informationen rund um die moderne Arbeit des Rettungsdienstes liefern.

Was zeichnet den Rettungsdienst Goslar aus?

Der Rettungsdienst im Landkreis Goslar setzt hohe Maßstäbe im Rahmen der Fachkräfteausbildung und Standardisierung zur Patientenversorgung im Notfall. Notfallmedizinisches Ausbildungszentrum der Kreiswirtschaftsbetriebe (KWB: Durch die Gründung des Notfallmedizinischen Ausbildungszentrums (NAZ)) der KWB im Jahr 2016 wurde im Landkreis Goslar eine Lehr- und Ausbildungseinrichtung geschaffen, die bundesweit großes Renommee genießt und die eigenverantwortliche Aus-, Weiter- und Fortbildung von Einsatzkräften gewährleistet.

Viel Platz bei der Aus- und Fortbildung nimmt das für die Notfallmedizin entscheidende Simulationstraining ein. Somit ist eine realitätsnahe Aus- und Weiterbildung jederzeit sichergestellt. Dieser Bereich soll künftig noch um einen Video- und akustisch unterstützen Simulationsraum weiter ausgebaut werden, um den hohen Anforderungen moderner Notfallmedizin gerecht zu werden.

Leitbildkatalog und Telefonreanimation:

Durch die Einführung eines bindenden Leitbildkataloges durch den Ärztlichen Leiter Rettungsdienst, Dr. Tobias Steffen, konnten im Jahr 2017 einheitliche Standards zur Patientenversorgung im Notfall etabliert werden. Ferner konnten deutliche Verbesserungen durch die Einführung der Telefonreanimation und einer strukturierten Notrufabfrage durch die FERLS erreicht werden.

Zu den Gästen zählt auch Vitor Almeida, er ist in Sudmerberg 30 Jahre aufgewachsen und hat am CVD das Abitur gemacht. Anschließend hat er an der MHH in Hannover Medizin studiert und ist dann zum Hospital Viseu in den Nordosten von Portugal gewechselt. Er pendelt immer noch regelmäßig von Portugal nach Goslar.

Almeida hat viel von Goslar übernommen und den Rettungsdienst in Portugal aufgebaut, er ist Vorsitzder der Ärztekammer in Portugal ist 2. Vorsitzender der Arbeitsgruppe. Auch Dr. Tobias Steffen hat schon in Portugal referiert und beratend zur Seite gestanden.