Samstag, 18. Mai 2024 21:01
Braumeister Jörg Balthasar (links) erklärt den Köchen die Funktion der modernen Abfüllanlage im Neubau der Altenauer Brauerei. Foto: Weiss

Harzer Köche verbinden Monatsversammlung mit Unternehmensbesuch

Altenau. Ihre November-Zusammenkunft verband die Vereinigung Harzer Köche diesmal mit einem Besuch in der Altenauer Brauerei. „Wir unterstützen gern regionale Betriebe, deren Produkte gerade aus dem Lebensmittelbereich frisch auf den Tisch kommen“, sagte Vorsitzender Michael Klutt.
Für Braumeister Jörg Balthasar ist Bier ein „empfindliches Lebensmittel“, dessen Herstellung deshalb große Sorgfalt erfordert. Durch die Übernahme des über viele Jahrzehnte von Familie Kolberg geführten Unternehmens durch die Klosterkammer Hannover konnte der Betrieb gerettet werden. „Es geht aufwärts“, meinte der Braumeister optimistisch.
 Das Bierbrauen, als eine der „Bergfreiheiten“ der Harzer Bergleute zu Beginn des 17. Jahrhunderts, kann als eine frühe Form der Strukturförderung verstanden werden. So vermerkt es die neue Brauereieigentümerin auf ihrer Internetseite. Begeistert waren die auf diese Weise angelockten Braukünstler vom ungewöhnlich weichen Wasser, aus dem sich bemerkenswert schmackhafte Biere herstellen ließen. Auch heute ist man darauf in Altenau noch stolz.
 Die Liste der Abnehmer ist bereits ziemlich lang und soll noch länger werden. Naturgemäß sind es Verkaufsstellen im gesamten Harz, aber geliefert wird auch nach Braunschweig, Wolfenbüttel, Wernigerode oder Delmenhorst.
 Der durchaus angenehmen Betriebsführung folgten nicht ganz so erwünschte Zahlen aus dem Vereinsleben. „Die organisierte Mitgliedschaft unter den Köchen wird kleiner“, stellte Michael Klutt fest. Die Belastung im Betrieb führt bundesweit zu deutlich geringeren Mitgliederzahlen im Verband der Köche Deutschlands (VKD). Auch die heute noch 80 Mitglieder umfassende Vereinigung Harzer Köche leidet darunter.
 Der von der Arbeitszeit her oft übermäßige Einsatz am Herd macht sich auch beim Nachwuchs besonders bemerkbar. Nach den Worten von Klutt wird es immer schwieriger, genügend qualifizierte Bewerber für den seit 1972 ununterbrochen ausgetragenen Harzer Jugendmeister zu motivieren. Der junge Köchenachwuchs möchte in seiner mitunter eng bemessenen freien Zeit auch wirklich „Freizeit“ haben.
 Auf Anregung von Klutt überlegen die Harzer Köche, sich bei ihrem Dachverband VDK als „Zweigverein des Jahres“ zu bewerben. Die Gewinner erhalten stets bundesweite Aufmerksamkeit.