CDU Ortsverband lud zum Grünkohlessen
Der Saal des Sportheim an der Knickwiese war bis auf den letzten Platz besetzt, als Michael Deike, 1. Vorsitzender des CDU Ortsverbandes, das Grünkohlessen eröffnete. Gastredner war der Generalsekretär der CDU Niedersachsen, Kai Seefried MdL aus Stade. Der 41-Jährige, seit 2003 Tischlermeister, gehört dem Niedersächsischen Landtag in der dritten Wahlperiode seit dem 26. Februar 2008 an, seit dem 20. November 2017 ist er CDU Generalsekretär. Bevor es zum großen Essen kam, gab es Grußworte von den örtlichen CDU-Größen.
Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk stellte das MachMit!Haus in Goslar vor. Zwei Gedanken teilte der Kreisvorsitzende Ralf Bogisch mit: er freue sich, dass seit Dezember eine neue Bewegung in die Bundespartei gekommen ist und dankte Michael Deike mit einem Präsent, dass diese Traditionsveranstaltung auch weiterhin organisiert wird. Über die Beteiligung aller CDU-Verbände um Vienenburg freut sich Stadtverbandvorsitzender Axel Bender besonders.
Fraktionsvorsitzender Norbert Schecke bedauerte, dass die Mehrheitsfraktion für die Verbesserung des Arenals rund um den Vienenburger See Maßnahmen wie die grundhafte Sanierung des Rundweges und Verbesserung des Wohnmobilstellplatzes oder gar die öffentlichen Toiletten abgelehnt hat. „Wo Goslar draufsteht, ist Vienenburg genauso drin wie alle neuen und alten Ortsteile“, so Norbert Schecke.
Auf den Tischen lagen Bierdeckel „Politik direkt“, hierauf konnten alle Gäste ihre Ideen und Beschwerden in geselliger Runde notieren. „Ich bin ein großer Anhänger von Grünkohlveranstaltungen, es ist eine wunderbare Tradition“, so Kai Seefried zur Eröffnung. Er hielt eine engagierte Rede, es kamen Erinnerungen an David McAllister auf.
Der Generalsekretär sprach den 26. Mai an, an diesem Tag ist Europawahl, außerdem werden drei Oberbürgermeister, 12 Landräte und 86 Bürgermeister an diesem Tag neu gewählt. „Wir dürfen in Europa nicht alles selbstverständlich hinnehmen, das wäre die größte Gefahr für uns alle. Es macht mich nachdenklich und man hat das Gefühl, das die Welt immer, besonders die politische Lage, komplizierter wird“, so Seefried. Besonders, dass ein etwa 60 Kilometer langer Zaun von Russland an der Grenze zur Ukraine an der Krim gebaut wird. Oder der Mauerbau zwischen Amerika und Mexiko, wofür die Staatsbediensteten umsonst arbeiten.
Auch das Thema Großbritannien wurde angesprochen, „Wer raus will soll gehen, es darf keine Extrawürste geben“, dafür gab es großen Applaus. Viele wissen in England noch nicht, was nach dem 29. März auf die Leute zukommt, auch in Deutschland arbeiten viele mittelständische Bertriebe mit England zusammen.
Ein großes Thema war die Digitalisierung. Der Gastredner war vorher von Osterode nach Vienenburg gekommen und auf der Fahrt mehrfach beim Telefonieren wegen ungenügendem Empfang unterbrochen worden. Deshalb stellt die große Koalition in Hannover in diesem Jahr 850 Millionen für die Digitalisierung bereit, um die Aufholjagd zu beginnen. So wurden in den vergangenen Jahren in Bayern eine Milliarde Euro ausgegeben, in Niedersachsen von der alten Regierung dagegen nur 45 Millionen.
Für den Straßenausbau stehen in Niedersachen 115 Millionen und für Radwege 75 Millionen im Haushalt bereit. „Etwas stimmt nicht: es kann doch nicht sein, dass 70 Prozent von der Grundschule auf das Gymnasium wechseln. Wir brauchen Fachkräfte im Handwerk, deshalb müssen auch die allgemeinen Schulen besucht und eine Ausbildung gestartet werden. Dafür gab es tosenden Beifall.
Eine gute Entscheidung der Regierung in Niedersachsen war es, nun eine Prämie in Höhe von 4000 Euro für einen Meisterbrief zu zahlen, denn es muss sich wieder lohnen für eine Ausbildung im Handwerk.
Im Anschluss gab es noch eine längere Diskussion über den Umgang mit dem Wolf. Seefried plädierte für eine Aufnahme in das Jagdrecht, denn es leben in Niedersachsen schon etwa 250 Wölfe. Auch die Datenschutzgrundverordnung stößt auf viel Unverständnis, denn die Vereine benötigen nun auch noch einen Datenschutzbeauftragten für die Internetseite.
Das Ehrenamt soll auch noch in Zukunft funktionieren.
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