Samstag, 27. Dezember 2025 16:53
Friedensarbeit
Landrat Thomas Brych begrüßt in Anwesenheit der Vertreter des Volksbundes die Teilnehmer der Ehrungsveranstaltung

Engagierte Reservisten für Friedensarbeit geehrt

Reservistenkameradschaft Sehusa Seesen pflegte vom 19. bis 30. September 2016 Kriegsgräberstätten in Frankreich

Landrat Thomas Brych, der auch Vorsitzender des Kreisverbandes Goslar des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. (VDK) ist, hat jetzt Mitglieder der Reservistenkameradschaft Sehusa Seesen in das Kreishaus eingeladen, um sich bei ihnen für ihren persönlichen Einsatz beim zwölftägigen Kriegsgräberpflegeeinsatz in Frankreich und bei den alljährlichen Haus- und Straßensammlungen zu bedanken. Im zurückliegenden Jahr haben sie 1.017,20 € gesammelt. Die Spendengelder tragen dazu bei, dass der VDK die Friedensarbeit durchführen und für die Toten vergangener und gegenwärtiger Kriege würdige Ruhestätten im In- und Ausland anlegen und pflegen kann.

Bevor der Landrat in einer kleinen Feierstunde die Ehrungen vornahm, würdigte er die Wichtigkeit und die Arbeit für den Frieden des 1919 gegründeten VDK. Anschließend hielt Oberstleutnant d.R. Hans-Jörg Brennecke als Leiter der Arbeitsgruppe einen eindrucksvollen Lichtbildervortrag über den bei schönem Wetter durchgeführten Kriegsgräberpflegeeinsatz.

Von einer Kaserne der französischen Armee in Metz ging es jeden Morgen mit zwei Fahrzeugen der Bundeswehr und einem Kleintransporter für die Gerätschaften, den der VDK vor Ort zur Verfügung gestellt hatte, zu den nordwestlich von Metz liegenden Grabstätten und Friedhöfen des deutsch-französischen Krieges 1870/71. Ihr Arbeitseinsatz bestand darin Gras zu mähen, Unkraut zu jäten, Büsche und Hecken zu schneiden, Gedenksteine freizulegen und mit Entmoosungsmittel zu reinigen sowie Inschriften zu erneuern. Die Eisengitter an einigen Grabstätten und Monumenten sind mit schwarzer Farbe gestrichen worden. Darüber hinaus mussten zwei größere Bäume, die durch Blitzeinschlag beschädigt worden sind, gefällt und zerlegt werden.

Nach den anstrengenden und positiv wirkenden Arbeiten blieb am Wochenende auch Zeit, Land und Leute kennenzulernen.

So besuchte die 10-köpfige Arbeitsgruppe die Feuerwehr in Montigny und besichtigte unter fachkundiger Führung das Fort Obergentringen an der ehemaligen Maginot-Linie.

Als Abschluss der bei schönem Wetter durchgeführten Friedensarbeit legten die Seesener Reservisten im Beisein französischer Politiker und ehemaliger Soldaten einen Kranz am Monamet auf einem Friedhof im Raum Metz nieder und sangen die französische und deutsche Nationalhymne. Die Bürgermeisterin von Rezonville unterstrich die positive Entwicklung der „Deutsch-Französischen Freundschaft“ und Hans-Jörg Brennecke hielt die Totenehrung in französischer Sprache.

In Anwesenheit der VDK-Geschäftsführer des Bezirksverbandes Braunschweig, Michael Gandt, und Kreisverbandes Goslar, Martin Spernau, sowie des Beauftragten für Reservisten in Niedersachsen, Jochen Droste, sprach Landrat Brych den hoch motivierten Soldaten der Reserve Dank und Anerkennung aus.

„Oberstleutnant d.R. Hans-Jörg Brennecke (Kommandoführer), Oberstabsfeldwebel d.R. Franz Meier, Hauptfeldwebel d.R. Hartmut Dege, Oberfeldwebel d.R. Hans-Joachim Eckert, Unteroffizier d.R. Lothar Sander, Obergefreiter d.R. Fritz Hipp, Obergefreiter d.R. Dieter Kalbreier und Förderer Michael Nebelung
haben durch ihren mit großem Engagement durchgeführten Kriegsgräberpflegeeinsatz einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung und für den Frieden geleistet“, betonte Landrat Brych. Mit großer Freude überreichte er ihnen eine persönliche Dankesurkunde, die Prof. Rolf Wernstedt als Vorsitzender des Landesverbandes Niederachsen unterzeichnet hat, und ein Buchpräsent des VDK.

Die als Kraftfahrer eingesetzten Soldaten des Panzerpionierbataillons 1 Holzminden, Oberfeldwebel Ronny Lißner und Oberstabsgefreiter Christoph Keßner konnten aus dienstlichen Gründen an der Feierstunde nicht teilnehmen. Ihnen wird Jochen Droste vom VDK ihre Dankesurkunden und Buchpräsente in der Pionierkaserne am Solling aushändigen.

Text und Fotos: Helmut Gleuel