Dienstag, 7. Mai 2024 14:22
Die Hortensien im trockenen Zustand.

Diebe entwenden wiederholt Hortensien in Goslar-Jürgenohl

Wir sind 2008 in unser Reihenendhaus in Goslar-Jürgenohl gezogen und freuten uns bei Einzug über das Hortensienensemble beim Hauseingang. Von den Treppenstufen her gesehen, sahen die unterschiedlichen Büsche von ca. 1.60 m Höhe abfallend wie bunte Dünen aus. Von rosa zu blau, dann lila, wieder rosa erstreckten sich die Blüten bis zum zarten grün des Eckbusches. Eine wahre Augenweide. Schon damals blieben viele Menschen stehen und erfreuten sich an der Farbenpracht.

Bereits im Folgejahr erhielt unsere Freude an den so bislang noch nicht gesehenen Hortensien einen großen Dämpfer. Eines Nachts bekamen wir ungebetenen Besuch, der aus der Mitte des größten Busches viele langstielige Blüten heraus schnitt. Der Halt des Busches ging verloren, zwei Jahre blühte er kaum, bis heute hat er seine ursprüngliche Höhe nicht mehr erreicht. Dann gab es nur kleinere Diebstähle, ärgerlich, aber nicht die Pflanzen zerstörend. Bis zum vergangenen Jahr.

Da bekamen wir mehrfach Besuch von Hortensiendieben, die wieder mitten heraus sehr lange Stiele mit Blüten stahlen, ringsherum einfach alles abschnitten, was ihnen gefiel. Zusammengerechnet waren es wohl an die 70 Blüten. In Blumengeschäften habe ich wesentlich kleinere Hortensienblüten gesehen, die pro Stück 5,00 € kosteten. Welcher Wert wurde da wohl entwendet? Und noch viel schlimmer: wie wurden die Pflanzen geschädigt?

Aber das ist noch nicht alles: auch in diesem Jahr bekamen wir bislang drei Mal Besuch von unseren dreisten Freunden. Der erste Besuch fand nachts statt, geschädigt wurde derselbe Hortensienbusch wie im Vorjahr mit blauen und lila Blüten. Der Busch war ursprünglich 1,60 m hoch mit sehr großen Blüten. Wenn ich heute aus dem Fenster sehe, klafft in der Mitte, wo einst wunderschöne Blüten waren, ein Loch von ca. 60 x 60 cm.
Ein anders Mal bekamen wir Besuch, obwohl offensichtlich war, dass jemand zu Haus ist. Gestohlen wurden nicht die Mittelblüten, der Strauch zum Weg hin wurde gekappt. Auch hier sind jetzt große Löcher. Und das dritte Mal kamen die Diebe wieder nachts und klauten dieses Mal die rosa Blüten. In diesem Jahr fehlen auch schon wieder ca. 40 Blüten.

Wenn Neid nicht so einen häßliche Eigenschaft wäre, könnte ich andere um ihre schönen Gärten beneiden. Fahre ich durch Goslar und sehe unversehrte Hortensienbüsche kommen mir fast die Tränen.

Viele Menschen haben sich seit Jahren  an unseren Blumen gefreut. Wurde ich gefragt, ob jemand Blüten bekommen kann, habe ich diese immer kostenlos abgegeben. Allerdings wurden die Blüten nur so abgeschnitten, dass die Gesamtblütenpracht erhalten blieb und die Büsche nicht geschädigt wurden.

Die Art der Diebstähle lässt darauf schließen, dass es sich bei den Dieben nicht um junge Menschen handelt, die nur Dummheiten machen wollen. Es wird offensichtlich gezielt gestohlen um  mit meinem Eigentum Gewinn zu machen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Blumen dieser Größe als Blumengruß mit ins Krankenhaus, das in unserer Nähe ist, genommen werden.

Inzwischen bin ich davon überzeugt, dass unsere ungebetenen Besucher Dauerbesucher sind. Daher frage ich mich immer häufiger: wenn jemand heute regelmäßig Blumen stiehlt und anderer Menschen Eigentum zusätzlich zerstört, ist es dann morgen größeres Diebesgut? Wenn das dann auch noch gut geht, ist dann die körperliche Unversehrtheit Anderer nicht mehr wichtig? Wo soll das hinführen, wenn jeder anderen was wegnehmen darf, anderen Schaden zufügen darf ohne dafür haftbar gemacht zu werden.
Wollen wir in einer Gesellschaft leben, die nur die Rechte der Frechen und Stärkeren kennt?

Ich weiß nicht, ob die Diebe diesen Bericht lesen. Aber vielleicht fragt der eine oder andere Leser einmal nach, wenn sehr große Hortensienblüten angeboten werden, woher diese wohl kommen? Kein Gärtner oder Hobbygärtner schneidet zu dieser Jahreszeit so große Blüten ab. Und kein Gärtner oder Hobbygärtner nimmt die langen Blüten aus der Mitte heraus, denn so wird jede Hortensie geschädigt.