Sonntag, 28. Dezember 2025 23:53
Harlyturm

Die IGV feierte 30 Jahre Harlyturm

Unter dem Motto „Preise (fast) wie vor 30 Jahren“ wurde die Bevölkerung zum Harlyturm, dem beliebten Wanderziel, eingeladen.

Trotz des nicht idealen Wanderwetters kamen den ganze Tag viele Besuchern zum Harlyturm. Auch Mitstreiter der ersten Stunde, wie Edith Wittenberg und Fritz Bothe sowie die beiden Ehrenturmwächter Gustav Ujma und Josef Stein gehörten zu den Gästen. Ein Gast aus Kanada, der in Vienenburg zu Besuch ist, wanderte bereits viermal zum Turm.
Auch der MTV Vienenburg gehörte zu den Gratulanten, was den jetzigen 1. Vorsitzenden Hartmut Wendt sehr erfreute. Mit seiner Trompete blies Reinhart Schulz ein Hallalie.
Zum Jubiläum konnten sich die Gäste an einem Harlyturmrätsel beteiligen. Es musste z.B. erraten (oder gezählt) werden, wieviel Stufen auf den Harlyturm führen. Oder: an welchem Feiertag war die erste große Einweihung des Harlyturmes im Jahre 1925? Es war Christie Himmelfahrt, an diesem Feiertag wird seit vielen Jahren und auch weiterhi nzum Wandertreff eingeladen. Die Siegerin des Rätsels wurden Sabine Tillmann, vor Uschi Koch, gefolgt von Lothar Riede.
Noch etwa vier Wochen haben die Wanderfreunde die Möglichkeit den Harlyturm zu besuchen, dann ist Winterpause bis Karfreitag.

Geschichtliches

Der damalige IGV-Vorsitzende Otto Bause und Bürgermeister Gerhart Rohwer weihten am 12. Oktober 1986, zusammen mit dem Spielmannszug der Schützengesellschaft Vienenburg, den Harlyturm ein. Bereits um 10 Uhr waren damals schon 2000 Besucher anwesend. Nach Schätzungen sollen insgesamt bis zu 5000 Gäste den Harlyturm besucht haben.

Am 30. Mai 1983 stand von Edith Wittenberg ein Bericht über den verfallenen Harlyturm in der GZ. „Im Hinblick auf den weiteren Ausbau auch der Harlyregion kann die Stadt Vienenburg eigentlich auf einen solchen attraktiven Anziehungspunkt nicht mehr verzichten“. Es wurde ein Spendenkonto eingerichtet und es war ein Wunsch vieler Naturfreunde in Erfüllung gegangen, denn die IGV beschloss, den Harlyturm wieder aufzubauen. Die ersten Arbeitseinsätze erfolgten am 13. Oktober 1984 mit Aufräumungsarbeiten und Säubern der Ruine.

 

Im Frühjahr 1985 ging es zügig weiter, die Bäume wurden gestutzt, einige abgesägt und die Wege neu hergerichtet. Nach dem Guss der ersten Decke am 13. Mai wurde mit dem Turmaufbau begonnen und am 16. Mai 1985, genau 60 Jahre nach der letzten Wiedereröffnung am Himmelfahrtstag 1925, fand die erste Veranstaltung zugunsten des Wiederaufbaues statt.

Am 2. Pfingsttag kamen etwa 2000 Besucher zum Rohbau. Nach Fertigstellung der zweiten Decke konnte der Turm im November winterfest gemacht werden. Bereits am 14. Juni 1986 wurde bei Kaiserwetter Richtfest gefeiert. In diesem Zusammenhang lobte Otto Bause die „Kerntruppe“ Fritz Wittenberg, Rudolf Banis, Helmut Knackstedt und Erich Mermolja für ihren engagierten, freiwilligen Einsatz.

Im Aussichtsturm, der rund 50 Quadratmeter aufweist, begann der Endausbau.

Mit umfangreichen Erdarbeiten am Turmgelände wurde der Endspurt für die Eröffnungsfeier eingeläutet. Der Festplatz wurde erweitert und verdichtet und mit einer leichten Kiesschicht überzogen. Insgesamt wurden 350 Kubikmeter Bauvolumen in einer Höhe von 18.14 Meter verbaut,  darunter 18 Kubikmeter Holz, mehr als 30 Kubikmeter Beton und 4 t Baustahl. Außer Zement wurden noch Kalk und Sand, 7000 Kalksandsteine, 300 Liter Holzimprägnierung und Farbe, 70 laufende Meter verzinktes Außengeländer und 26 Quadratmeter Sicherheitsglas verbaut. Hinzu kamen noch 300Tonnen Kies und Mutterboden für den Wegebau und Anschüttung rings um den Turm.
Über 50 freiwillige Helfer und viele Vereine haben in der Bauzeit 3680 Arbeitsstunden geleistet. Viele Firmen spendeten Material oder stellten Arbeitsgeräte zur Verfügung.

Die Gesamtkosten betrugen damals 170.000 DM. Von der Stadt gab es einen Zuschuss in Höhe von 70.000 DM, an Spenden kamen 10.000 DM zusammen und der Erlös aus der Bausteinaktion erbrachte 5000 DM. An Eigenleistung wurden 45.000 DM erbracht, so dass die IGV damals noch eine Summe von 40.000 DM finanzieren musste.

Jedes Jahr von Karfreitag bis Ende Oktober besuchen viele Wanderer aus nah und fern den Harlyturm. Höhepunkt des Jahres ist der Wandertreff am Himmelfahrtstag. Für die Bewirtschaftung stellen sich jeden Sonntag ehrenamtliche IGV-Mitglieder zur Verfügung.