Asklepios Harzklinik Goslar – die Grippewelle rollt:
– Pflegekräfte und Ärzte haben besonders viel zu tun
– Patienten werden isoliert, Personal wird verstärkt
Das Krankenhaus ist an seinen Kapazitätsgrenzen, Pflegkräfte und Ärzte haben jede Menge zu tun. „Wir haben derzeit allein 20 Fälle von Patienten, die mit Influenza bzw. Influenzaverdacht bei uns stationär sind, sie werden bei uns auf einer Station isoliert“, sagt Prof. med. Jörn Heine, Ärztlicher Direktor der Asklepios Harzkliniken. „Vor allem Patienten, die mit chronischen Lungenerkrankungen zu uns kommen, sind besonders betroffen.“
Die Harzklinik hat sofort reagiert: Pflegekräfte werden in dem Bereich derzeit verstärkt eingesetzt, so Prof. Heine weiter. Der Appell aufgrund der besonderen Lage: Bei Grippeanzeichen zuerst den Hausarzt konsultieren.
Eine stationäre Aufnahme ist nur bei schweren Verläufen erforderlich.
„Wegen der Grippewelle, die auch Mitarbeiter der Harzkliniken betrifft und daher für einen höheren Krankenstand als sonst sorgt, kann es in der Rettungsstelle schon mal zu längeren Wartezeiten kommen, dafür bitten wir Patienten um Verständnis“, erläutert Dr. Ulrike Cretan, Chefärztin der Rettungsstelle und der Intensivmedizin der Asklepios Harzkliniken; dort werden jährlich ca. 25.000 Notfallpatienten in der Rettungsstelle versorgt. Um Verständnis bittet Chefärztin Dr. Cretan auch dafür, dass Angehörige und Begleitpersonen der Notfallpatienten in der Rettungsstelle sofort nur in extremen Ausnahmefällen (bei Minderjährigen oder Demenzkranken) zu ihnen dürfen, um deren schnelle und effektive Erstversorgung durch die Spezialisten nicht zu gefährden, so Dr. Cretan.
Ein Rat: „Nicht mit jeder Influenza muss man gleich ins Krankenhaus, nur bei schweren Verläufen ist dies erforderlich“, sagt Chefärztin Dr. Cretan, man solle im Grundsatz zunächst seinen Hausarzt konsultieren. Die Grippe solle man nicht mit den „normalen Erkältungskrankheiten“ verwechseln. Typischerweise treten bei der schweren Grippeerkrankung sehr hohes Fieber, Schüttelfrost, Hals- und Gliederschmerzen sowie eine Lungenentzündung auf. Im schlimmsten Fall bestehe sogar die Gefahr einer Herzmuskelentzündung. Ein aktuelles Problem: Die Grippeimpfung, die viele Menschen zuvor gemacht haben, helfe oft derzeit nicht mehr, weil das Grippevirus sich seit der Impfung im Herbst verändert hat und der Impfstoff daher nicht mehr wirkt, so die Ärzte.
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