Freitag, 26. Dezember 2025 5:58
Lothar Engler bei seiner Rede auf der traditionellen Grenzöffnungsveranstaltung am Grenzdankmal Stapelburg
Lothar Engler bei seiner Rede auf der traditionellen Grenzöffnungsveranstaltung am Grenzdankmal Stapelburg

Feierstunde am Grenzdenkmal Stapelburg

Vor 27 Jahren wurde die Grenze zwischen Stapelburg und Eckertal friedlich geöffnet

Stapelburg/Eckertal. Seit 27 Jahren ist die innerdeutsche Grenze offen und damit der Kalte Krieg Geschichte. Am 11. November 1989 standen tausende Bürger vor den schier unüberwindlichen DDR-Grenzsicherungsanlagen in Stapelburg mit der Forderung, die Grenze zu öffnen, was um 16 Uhr ohne Gewalt geschah. Dieses Ereignis wurde jetzt in einer Feierstunde am Grenzdenkmal in Stapelburg gefeiert. Trotz Temperaturen um den Gefrierpunkt kamen über 100 Gäste, darunter auch Bad Harzburgs damaliger Stadtdirektor Horst Voigt, zur traditionellen Grenzöffnungsveranstaltung.

Propst Jens Höfel von der Ev.-luth. Propstei Bad Harzburg, der 1989 in Wolfenbüttel wohnte, schilderte als Hauptredner seine bei der Grenzöffnung erlebten Eindrücke. Der Propst forderte die Besucher auf, sich auch künftig gegen Abschottung zur Wehr zu setzen.

Lothar Engler, der bei Grenzöffnung als Beamter des Bundesgrenzschutzes am Grenzübersichtspunkt Eckertal im Einsatz war, erinnerte an den in diesem Jahr verstorbenen Norbert Heindorf, der gemeinsam mit seinem Schwager Peter Röhling, beide aus Stapelburg, unter den Augen von Soldaten der DDR-Grenztruppen mehrere Platten der über drei Meter hohen feuerverzinkten Blechwand abschraubte, um den Weg in den Westen zu ermöglichen.
Anschließend gedachten die Gäste dem mutigen Grenzöffner Heindorf in einer Schweigeminute.

Die Gedenkveranstaltung, die erneut die „Stapelburger Spielleute“ musikalisch unterstützt haben, endete mit der Nationalhymne.

Text/Fotos: Helmut Gleuel