Erstmals führte die Freiwillige Feuerwehr Goslar für seine elf Ortsfeuerwehren eine gemeinsame Heißausbildung in einem Übungscontainer mit einem „Flashover“ auf dem Hof des Feuerwehrhauses in der Okerstraße durch.
Grundvoraussetzung für die 120 Teilnehmer war, bevor sie zum Löschangriff mit Atemschutzgeräteträger (ATG) und Masken „eingekleidet“ wurden, eine aktuelle Lehrgangsbescheinigung, eine ärztliche Untersuchung und der Gesundheitszustand musste in Ordnung sein. Anschließend ging es in Begleitung eines Ausbildungstrainers zum Löschangriff in den Brandcontainer. Vorsichtig wurde die Eingangstür zum Vorraum geöffnet, Qualm und große Hitze schlugen ihnen entgegen. Der Container wurde mit Wasser angesprüht, um die Temperatur zu senken.
Anschließend wurde die Eingangstür zur Innenbrandbekämpfung eines Zimmerbrandes in einem „Flashover“ geöffnet und mit einem Hohlstrahlrohr und einer Wassermenge von 30 bis zu 200 l pro Minute wurden die fünf verschiedenen indizierten Brandstellen gelöscht. Gleichzeitig brach unter der Treppe noch ein Feuer aus.
Der Trainer zeigte den Einsatzkräften, wie der Brand in richtiger Position am schnellsten gelöscht werden kann. Beim Zimmerbrand herrschen hohe Temperaturen, so auch in dem mit Gas betriebenen Brandsimulators. Unten am Fußboden etwa 200° und an der Decke bis zu 700° Grad.
Nach etwa 20 Minuten war die Löschübung beendet.
Im Kontrollraum saßen zwei Ausbilder, Ralf Hankewitz bediente die Rauch- und Brandsimulatoren am Steuerstand und der Wiedelaher Ortsbrandmeister macht sich Notizen. Nach der Beendigung der Übung erfolgte eine Schlussbesprechung mit den beiden Einsatzkräften.
Alternativ kann auch ein Kellerbrand geübt werden. Dazu erfolgt der Löschangriff über das Dach des Brandcontainer. Von dort aus kann das Kellerfenster geöffnet werden. Über eine Treppe wird der Löschangriff vorangetrieben.
Die acht Ausbilder und Trainer auf dem Übungscontainer kommen aus Wolfenbüttel, Wolfsburg, Bad Harzburg und Goslar.
Um die 120 Einsatzkräfte kümmerten sich 20 freiwillige Helfer und sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Logistisch wurde alles von der zentralen Atemschutzwerkstatt vorbereitet. Der Dienstplan musste zeitlich genau eingehalten und die Verpflegung sicher gestellt werden.
Sollte es einmal zu gesundheitlichen Problem eines Teilnehmers kommen, war am Samstag die DRK-Bereitschaft Vienenburg-Land und am Samstag das DRK Goslar. Stadtbrandmeister Christian Hellmeier und Tim Meissner, Fachdienstleiter für Sicherheit und Ordnung der Stadt Goslar, waren bei der Ausbildung dabei und betonten, dass diese Übung jährlich regelmäßig durchgeführt werden muss.
Die Kosten für die beiden Tage betragen den minimalen Betrag von etwa 5000 Euro.
Die Teilnehmerzahl wurde prozentual aus den Ortswehren festgelegt, wobei jüngere Feuerwehrleute mit weniger Einsatzerfahrung bevorzugt wurden.
In der Vergangenheit ist es bundesweit zu einigen Atemschutzunfällen gekommen. Deshalb sind die Anforderungen an die Ausbildung 2007 von ATG verändert worden. So ist es Pflicht, einmal jährlich eine Gewöhnungsübung in der FTZ zu besuchen, alle drei Jahre muss eine amtsärztliche Untersuchung vorgewiesen werden, ab dem 50. Lebensjahr sogar jährlich.
Von den 500 Aktiven im Stadtgebiet von Goslar sind 240 als ATG im Einsatz. Für immer funktionierende Arbeitsgeräte sorgt die ehrenamtlich betriebene Atemschutzgerätestelle im Feuerwehrhaus.
Nordharz-Portal Archiv Nachrichten aus der Region Nordharz und Artikel für Verbraucher




