Dienstag, 30. Dezember 2025 21:36
Bridge

80 Jahre Goslarer Bridge-Club

Mit einem Empfang, einem Jubiläumsturnier und einem gemeinsamen Essen feierte der Goslarer Bridge-Club im Niedersächsischen Hof seinen 80. Geburtstag.

Die Bürgermeisterin der Stadt Goslar, Renate Lucksch,  hatte in ihren Grußworten ihre persönliche Anerkennung an die Anwesenden ausgesprochen, dass sie das fast akademische Spiel über so viele Jahre, ja Jahrzehnte, aktiv spielen. Allen Mitspielerinnen wird mit dem Bridge-Spiel geistige Frische und Gesellschaft garantiert. 80 Jahre sind wahrlich ein Grund zum Feiern, zumal, wenn man bedenkt, dass Bridge während der Zeit der Nationalsozialisten verboten wurde – und doch gespielt wurde.

Der Zugang fand die Bürgermeisterin zum Bridge über ihre Mutter, die das Spiel in Bogota/Kolumbien gelernt hatte.

Die Eltern hatten dort 1955 geheiratet, also erst zehn Jahre nach dem Ende des 2. Weltkriegs. Derzeit wurde schon bewiesen, dass Bridge ein weltumspannendes Spiel sei. Denn sie spielte dort mit einem Schweizer, einem Holländer, einem Engländer sowie einer Dame der deutschen Botschaft. „Als ich etwa 14 Jahre alt war und wir immer mit meiner Oma Rommee spielten, wollte ich auch Bridge lernen. Nein, sagte sie, dazu bist Du noch zu jung, noch viel zu jung. Sie hat schließlich ihre Künste mit ins Grab genommen. Ich habe es nie gelernt, was ich sehr bedauere“, so die Bürgermeisterin.
Daraufhin wurde ihr sogleich ein Anfängerkurs ans Herz gelegt und sie erhielt den dringenden Hinweis, dass man nicht erst 60 Jahre alt werden dürfte, um mit Bridge zu beginnen. Dann sei es oft zu spät, um all die Finessen zu erlernen.

Gegründet wurde der Club am 1. Juli 1936 als Ortsgruppe Goslar-Bad Harzburg.

Zunächst auf rein gesellschaftlicher Ebene traf man sich in Privaträumen oder in öffentlichen Lokalen zum Spielen. Nach einer Auflösung, die kurz vor Kriegsende erfolgte, nahmen im Herbst 1949 im Hotel Krause einige Bridgefreunde das wöchentliche Spiel wieder auf. 1949 gründete sich auch wieder der Deutsche Bridge-Verband. Am 4.November 1951 wurde wieder ein Turnier im Niedersächsischen Hof veranstaltet und am 18. Dezember 1951 wurde zu einer Wiedergründungsfeier eingeladen. Viele ehemaligen und neue Mitglieder traten wieder in den Club ein. Beim 30-jährigen Jubiläum konnten noch drei Gründungsmitglieder in der Gaststätte „Berghof Innerste Talsperre“ geehrt werden.

Nicht nur Bridge wird gespielt, auch Karneval gefeiert, so 1969 im Ritter Ramm oder 1973 im Achtermann. Groß gefeiert wurde auch der 50. Geburtstag im „Harzhotel-Bären“. Die damalige Oberbürgermeisterin Marta Lattemann hatte beim Empfang um Nachwuchs geworben. Es konnten damals  Liesel Krause und Barbara Klinge für 50-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet werden. Im Henri`s am Marktplatz wurde das 75-jährige Jubiläum mit einem Jubiläumsturnier unter der Leitung der 1. Vorsitzenden Sabine Barth veranstaltet.

Der Bridge-Club hat 60 Mitglieder, davon sind 50 aktiv.

Diese kommen aus dem Bereich Goslar, aus dem Harz und aus der Nordharz-Region. Viele Mitglieder sind schon über 70 Jahre jung, auch über 90-jährige sind noch aktiv dabei.
Der Vorstand setzt sich aus der 1. Vorsitzenden Lynne Wieprecht, Sabine Barth (Sportwartin), Silke Baumgarten (Kassenwartin) und Inge Zimmermann (Schriftführerin) zusammen. Die jährlichen Aktivitäten sind Faschingsbridge, das Frühlingsturnier, das Sommerturnier als Turnier des Deutschen Bridgeverbandes und das Weihnachtsturnier.  Als Breitensportveranstaltung wird der Challengercup des Deutschen Bridgeverbandes ausgetragen. Zwei Mannschaften beteiligen sich in der Bridge-Regionalliga in der Region Braunschweig-Hannover.

Sieger beim Jubiläumsturnier waren Sabine Barth und Thomas Märten, gefolgt von Petra Seeboldt und Monika Fischer, den 3. Platz belegten Michael Lange und Lynne Wieprecht.
Seit 2006 spielt der Bridgeclub im vereinseignen Räumen in der Astfelder Straße 3.
Spieltermine sind Montag, 17 Uhr (Paarturnier) und
Mittwoch 15 Uhr (Paarturnier), 19 Uhr (Teamturnier)
Donnerstag, 15 Uhr (allgemeiner Übungsnachmittag).