Sonntag, 7. Dezember 2025 8:42
Thomas Wiesenhütter, Wolfgang Warnecke und Uwe Klose auf der gut besuchten Infoveranstaltung im Wiedelaher Sportheim

Info-Veranstaltung zum Breitbandausbau Wiedelah

geplanter DSL-Ausbau Wiedelah
geplanter DSL-Ausbau Wiedelah

Zu einer Info-Veranstaltung hatte Wolfgang Warnecke interessierte Bürger und vor allem betroffene Firmen aus Wiedelah eingeladen. Weit über 40 anwesende Personen konnten ihre Meinung und vor allem ihre Erfahrungen mit den zur Verfügung stehenden Leitungskapazitäten äußern. Der allgemeine Konsens: eine Katastrophe.
Vor allem Firmen müssen Belastungen hinnehmen, die die Wettbewerbsfähigkeit soweit einschränken, dass teilweise schon Auslagerungen von Firmenteilen in besser versorgte Gebiete stattgefunden haben. Ganz zu schweigen von hohen finanziellen Belastungen oder gar der Tatsache, dass neu anzusiedelnde Betriebe von vornherein Abstand von Wiedelah und auch dem Gewerbegebiet Am Güterbahnhof nehmen.
Aber auch viele Privatleute sind von den viel zu niedrigen Kapazitäten betroffen. Deutlich machte dies ein Satz eines Anwesenden: „Ich studiere an der Uni in Braunschweig und benötige viele Daten für mein Studium, um von zu Hause aus arbeiten zu können. Unter meinen Kommilitonen bin ich der einzige mit diesen Nachteilen. Ich bin schneller mit dem Zug in Braunschweig, als die benötigten Daten von der Uni zu mir nach Haus.“ Und sprach damit für einige Anwesende.
Die Nachteile der schlechten Internetverbindung tragen zusätzlich zu den Problemen ländlicher Gemeinden bei: junge Leute ziehen weg, der Zuzug von neuen Familien wird fast unmöglich gemacht, Firmen verlegen ihren Sitz und siedeln erst gar nicht neu an, Wohnungen und Grundstücke verlieren an Wert und ländliche Gegenden werden unat-traktiv und daher gemieden.

Thomas Wiesenhütter vom Landkreis Goslar erklärte, dass Wiedelah nicht als „weißer Fleck“ auf der DSL-Landkarte erscheint, da die Telekom vor einiger Zeit den Ausbau dieses Gebietes angekündigt hat. Somit ist auch eine Förderung aus verschiedensten Töpfen nicht möglich.
Schließlich kam Uwe Klose als Vertreter der Telekom zu Wort und stellte fest, dass keine weiteren Mitbewerber zu dieser Veranstaltung erschienen seien. (Anm. d. Red.: wa-rum auch, wenn der Ausbau doch schon beschlossen ist?) Er erklärte, dass in Wiedelah zu wenig Bandbreite zur Verfügung steht und das gesamte Netz inkl. der Netzknoten unterdimensioniert ist. Für die vom Gesetzgeber jedem Bürger garantierte Telefonie zwar ausreichend, für einen schnellen Internetzugang ist dieses Netz jedoch völlig unzu-reichend. Gleichzeitig machte er deutlich, dass die Telekom einerseits schon Milliarden investiert, andererseits durch diese Investitionen verdienen muss.
Goslar wurde in der letzten Zeit auf hohe Bandbreiten ausgebaut. In Wiedelah sollen 2016, spätestens 2017 „die Bagger anrücken“. Im 2. Halbjahr 2017 „werden alle Probleme gelöst sein,“ so Klose weiter. Anschließend wurde nebenstehende „Planungsunterlage“ verteilt.
Die Ankündigung des Ausbaus des Wiedelaher Netzes auf diesen Stand lässt zumindest ein Licht am Ende des Tunnels aufleuchten.
Bleibt zu hoffen, dass die Betonung nicht auf „sollen“ die Bagger anrücken liegt und auch nicht auf den „geplanten“ Jahreszahlen. Entscheidend wird die reale Umsetzung im angekündigten, zeitlichen Rahmen sein, woran sich die getätigten Aussagen messen lassen müssen.
Vielen Privatleuten, und vor allem den ca. 15 in Wiedelah ansässigen Firmen kann ein angemessener Ausbau des Netzes Zukunftsperspektiven eröffnen.