Beim Mühlenfest am Heimathaus Alte Mühle in Schladen kamen alle auf ihre Kosten. Die Kinder tobten sich bei den Ritterspielen aus. Dabei mussten sie auf einem Steckenpferd reitend Ringe stechen und einen Ritter mit der Lanze treffen. Da war besonders von den Kleinen viel Geschicklichkeit gefordert. Höchste Konzentration brauchten alle Kinder dann beim Erbsen schlagen, die durch ein Rohr angerollt kamen und mit einem Hammer zermalmt werden mussten.
Besonderen Spaß hatten Groß und Klein mit der Schokokuss Wurfmaschine. Wenn der Ball die Zielscheibe traf, schoss die Süßigkeit zurück und sollte mit dem Mund gefangen werden, was nur selten gelang. Ulrike Baumgarten half den Kleinen und fing die Küsse oft mit einen Karton auf. Ruhiger ging es am Stand von dem Kinder- und Jugendprojekt Damm 25 zu. Da verwandelten sich Kinder in Löwen und Teufel. Geduldig saßen sie und ließen sich bemalen. Für ihren Button malten sie eigene Bilder und mit Bindfäden ließen sie große Seifenblasen fliegen. Um Wolle spinnen zu können, mussten die Kinder sie erst mit einer Kardiermaschine kämmen, was Sophie Wolf mit Eifer tat. Dann konnten die Wollfasern gezogen und mit Hilfe der Spinnfrauen aus Bienrode mit einer Handspindel gesponnen werden.
Beim französischen Partnerschaftsverein rollten hinter dem Weinstand die Kugeln. Viele hatten wieder Spaß mit den schweren Stahlkugeln das kleine Schweinchen zu treffen, was auf dem etwas unebenen Gelände ziemlich schwierig war. Bei Karl Schmidt aus Achim ging es heiß her. In seiner Feldschmiede wurde „das Eisen geschmiedet solange es heiß war“. Mit lauten Schlägen mit dem Schmiedehammer entstanden Nägel mit einer Form und verschlungene Stäbe. Als er Hunger hatte, grillte er sich selbst ein Würsten über dem Schmiedefeuer. Danach drängten viele Kinder zum Pony reiten, was Silvia und Jaqueline Schacht hinter dem Heimathaus anboten. Die Kleinsten wollten am liebsten auf die größten Pferde.
Gleich daneben fand das Bogenschießen statt. Karsten Krause von der Bogenabteilung des Schützenvereins erklärte mit seine drei Mitstreitern Groß und Klein die Technik. Dann wurde Hand angelegt und so mancher Pfeil fand sein Ziel. Am Ende wurde Erik Höhne zum Mühlenkönig 2015 und Finn Luca Will zum Jugend- Mühlenkönig gekürt und mit einer Urkunde und einem Pokal belohnt. Im Heimathaus konnte bei Sarina Lesinski Brettchenweberei bestaunt werden. Bei der Technik aus der Bronzezeit entstehen durch gekonntes Drehen der „Lochkarten“ farbige Borten mit verschiedenen Mustern, die Frau Lesinski zum Verzieren ihrer selbst gefilzten Schuhe und Taschen verwendet. Begehrt waren auch ihre unterhaltsamen Romane, mit denen sie Leser jeden Alters in die Vergangenheit entführt. Auch die Eulen, Kettenanhänger und weitere Dekorationen aus Keramik von Frau Kroma fanden viel Anklang.
In der oberen Etage betrachteten viele begeistert die neue Ausgestaltung der Räume. Im Handwerkerraum sitzt jetzt neben der Bäckerei, der Tischler- und der Zimmermannswerkstatt der Schuhmacher in seiner Werkstatt vor seinem Dreifuss, als wollte er gleich mit Nägeln die Sohle beschlagen. Auch die Entwicklung der Alltagstechnik z.B. der Fotografie und die vielen Schladener Vereine aus dem letzten Jahrhundert zieht die meisten Gäste in ihren Bann. Aber besonders interessierte die meisten die alten Fotos aus Schladen. Hans-Gert Hotop, der diese Ausstellung erstellt hatte, konnte fast zu jedem Foto eine Geschichte erzählen.
Draußen erholten sich die Besucher dann im Krühgarten unterm grünen Blätterdach bei Klängen aus dem Dudelsack. Nils Schacht brachte sie mit seinen mittelalterlichen und teils modernen Liedern in Stimmung. Ihren Hunger stillten alle dabei mit Gegrilltem, Fischbrötchen und Pommes. Für die süßen Leckermäuler gab es Kuchen und Nino´s Eis. Dann konnte bei zehn Kunsthandwerkerständen vieles Niedliche, Schöne und Nützliche entdeckt werden. Von Keramikblümchen und schmuckvollen Körnerkissen, feine Wurstwaren, Lakritze und selbstgemachte Nudeln, über einzigartige Taschen, Magnetschmuck bis hin zu einer sprungbereiten Heukatze ging das vielfältige Angebot. Mit fast zwanzig Ständen hatte sich der Flohmarkt in den letzten Jahren verdoppelt. So war für jeden was dabei.
Am Nachmittag fieberten besonders die Kinder dem Entenrennen auf dem Weddebach entgegen. Als Henning Schacht die 200 Enten zu Wasser ließ, feuerten sie diese mit lautem Geschrei an. Schnell kamen sie ins Ziel geschwommen, wo Rudolph Förstel sie in Empfang nahm. Dann mussten sich alle noch etwas gedulden bis alle Nummern notiert waren und die Preisverteilung beginnen konnte. Dabei konnte für jede Ente eine der vielen schönen Preise ausgewählt werden, womit das Fest zu Ende ging.
Dorothee Schacht ( 1.Vorsitzende des Förderkreises Heimathaus Alte Mühle Schladen e.V. )
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