Samstag, 20. April 2024 14:21
Löschfahrzeug
v.li.: Christian Hellmeier, Heiko Hartmann, Rouwen Brunke und
Dr. Oliver Junk bei der symbolischen Schlüsselübergabe

Mittleres Löschfahrzeug in Lochtum übergeben

Ein großer Tag für Lochtum

In einer Feierstunde erfolgte die Einweihung vom Anbau des Feuerwehrhauses sowie die Übergabe eines Mittleren Löschfahrzeuges an die Ortsfeuerwehr. Etwa 150 Gäste waren gekommen, Ratsmitglieder, die Vertreter der Wehren des Stadtverbandes sowie aus Abbenrode, Stapelburg, Suderode, Lüttgenrode, die Vereinsvertreter aus Lochtum und zahlreiche freiwillige Helfer.

Die Beschaffung des Fahrzeugs fand nicht unter den gewöhnlichen Bedingungen statt

So ist das im Ursprung zu ersetzende Fahrzeug, ein Löschgruppenfahrzeug LF8, wegen eines Motorschadens im Januar 2017 nicht mehr reparabel, verkauft worden. Als Ersatz diente das Wechselfahrzeug des Stadtverbandes, ein Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF-W). Durch den Rat der Stadt Vienenburg wurde im Jahr 2012 ein Feuerwehrbedarfsplan beschlossen, dieser wurde bei der Fusion mit der Stadt Goslar übernommen.

Hier sollte ursprünglich ein Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wassertank (TSF-W) als Ersatzbeschaffung vorgenommen werden. Aufgrund der Situation, dass zum Einsatzgebiet der Schimmerwald gehört und die Ortsfeuerwehr bei Hochwasserlagen auf sich allein gestellt ist, wurde die Änderung auf das nächstgrößere Löschfahrzeug (Mittleres Löschfahrzeug) gestellt.
Das neue Fahrzeug ist ein MAN TGM Fahrgestell, mit 13 Tonnen, 290 PS, einer Doppelkabine mit Innenausbau für sechs Einsatzkräfte, Automatik Schaltgetriebe und EURO5 – Abgastechnologie.
Das Fahrzeug besitzt einen 2000 Liter Löschwassertank und hinsichtlich der Hochwassergefahrenlage Verfügbarkeit mehrerer Tauch- und Schmutzwasserpumpen. Diese dienen bei Unwettereinsätzen zum Auspumpen von Kellern mit einer Durchflussmenge von 1400 Litern pro Minute. Weiterhin eine fest eingebaute und eine transportable Feuerlöschpumpe sowie einen pneumatischen Lichtmast.

Die Sparkasse, die Volksbank und die VGH spendeten noch mobile Rauchverschlüsse für das Fahrzeug. Der Anschaffungswert beträgt mit Fahrgestell, Aufbau und Beladung 315.200 Euro. Mit der Musik von ACDC Highway to hell und viel Nebel kam das neue Fahrzeug aus der Garage gefahren. Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk überreichte den überdimensionalen Schlüssel an Stadtbrandmeister Christian Hellmeier.
Dieser gab ihn an Ortsbrandmeister Heiko Hartmann und seinen Stellvertreter Rouwen Brunke weiter.

Aber was nützt ein neues Fahrzeug, wenn keine Fahrzeughalle dafür vorhanden ist? Nach der Planung im März 2017 und dem ersten Spatenstich am 22. April 2018 wurde der Anbau in Eigenleistung durchgeführt. Die Stadt Goslar stellte 65.000 Euro für das Material zur Verfügung.
Maurermeister Wolfgang Meyer erstellte kostenfrei den Antrag und die Bauplanung.
Ortsbrandmeister Heiko Hartmann gelang es über private Kontakte freiwillige Helfer zu finden, die nicht Mitglieder der Feuerwehren sind, aber es trotzdem als selbstverständlich angesehen haben, der Wehr zu helfen. Nur mit Hilfe Aller und insgesamt 4327 ehrenamtlichen Stunden konnte der An- und Umbau fertiggestellt werden. „Nicht die Stadt Goslar hat der Lochtumer Wehr ein Geschenk gemacht, sondern die Lochtumer der Stadt Goslar“, so der Oberbürgermeister. Als Dank spendete die Stadt Goslar ein 50 Liter Bierfass. Der Stadtbrandmeister hatte viel Lob: „Menschen, die so etwas leisten, beeindrucken mich schon sehr. Dank an Heiko Hartmann für sein Engagement, innerhalb von zwei Jahren alles zum Nulltarif geschaffen zu haben.” Er dankte auch der unbürokratischen Stadt.

Ortsvorsteher und gleichzeitig stellvertr. Ortsbrandmeister Rouwen Brunke überreichte zwei Kisten Wasser für das neue Einsatzfahrzeug. „Viele Worte des Dankes sind gefallen, aber eine Kleinigkeit fehlt noch. Ohne die drei Damen Manuela Scharsig sowie Julia und Astrid Hartmann wäre es nicht möglich gewesen“, so der Kassenwart Alexander Hauer, er überreichte allen Dreien ein Präsent.
Wehrleiter Peter Röhrig aus Stapelburg überbrachte Eure Zukunft, ein handgeschmiedetes Wappen der Stadt Goslar. Gleichzeitig lud er zur 30-jährigen Grenzfeier am 1. November ein.

Der Ortsbrandmeister dankte den Firmen Arthur Jaschik, Wolfgang Kirschke und Lars Rackwitz. Im Anschluss wurden alle Teilnehmer in einem Zelt zu einem zünftigen Abend mit warmen Essen und Getränken eingeladen.