Montag, 20. Mai 2024 17:18
Präsentation des Gemäldes „Opferfest des Krodo auf der Harzburg“ von F.G. Weitsch mit weitergehender Bildbeschreibung und Erklärungen durch den Ehrenvorsitzenden des Fördervereins Hist. Burgberg Horst Woick

Sagenhafte Vergangenheit von Bad Harzburg

Bad Harzburg in der Akademie der Künste in Berlin

Unmittelbar zwischen dem Brandenburger Tor und dem Hotel Adlon befindet sich die bereits im Jahr 1696 gegründete Akademie der Künste in Berlin. Eine wahrhaft historische Adresse in einem neuen Baukörper. Viele wertvolle und einmalige Exponate des deutschen Kulturgutes lagern dort in dem gut gesicherten mehrstöckigen Keller. Im Jahr 1996 wurde aus Anlass des 300 jährigen Jubiläums eine Festbroschüre herausgegeben. Auch besondere Gemälde deutscher Künstler wurden in dem Heft herausgestellt und beschrieben.

Zur hiesigen Verwunderung und großen Erstaunen auch das Gemälde Das Opferfest des Krodo auf der Harzburg von Friedrich Georg Weitsch aus den Jahren 1797/98 in einer Größe von 127 x 162,5 cm. Das Bild war hier im Harz weitgehend unbekannt. Also bemühte sich der damalige Geschäftsführer Horst Woick des Förderverein Historischer Burgberg Bad Harzburg um einen Besuch und Ansicht dieses Kunstwerkes. Das war aber leider zu dem Zeitpunkt nicht möglich.
Nach der Wende 1989 mussten erst die schützenswerten Kunstwerke beider Bereiche vereinigt und in den Gebäuden der Akademie der Künste zusammengeführt werden. Umfangreiche Bauarbeiten wurden erforderlich, um wirkungsvolle Räume für die vielen Ausstellungen und vor allem auch dem Schutz dieser besonderen Werke zu schaffen. Danach wurden die ersten Kontakte wiederhergestellt und besonders durch die Leiterin Judith Spichalski einer Berliner Wander- und Kräutergruppe, die fast regelmäßig einmal im Jahr in Bad Harzburg einkehrt, intensiviert. Bei den geführten Wanderungen wurde dieses offene Thema eingehend besprochen. Damit kam es zu einer persönlichen Verbindung mit der zuständigen Mitarbeiterin Anna Schultz der Akademie.

Dann ging es auf einmal sehr schnell

Der Förderverein Historischer Burgberg bekam eine Einladung und den Termin zur speziellen Besichtigung des Gemäldes in den Schutzräumen der Akademie. Der geschäftsführende Vorstand mit Dirk Junicke 1. Vorsitzender, Reinhard Vierke stellv. Vorsitzender, Stefan Scholz Schatzmeister und Horst Woick Ehrenvorsitzender fuhren nach Berlin. Sie waren bei der Ankunft von der Wirkungsstätte der Akademie der Künste schon von dem Gebäude in dieser Kulisse sehr beeindruckt. Frau Anna Schultz begrüßte die Herren aus Bad Harzburg und Judith Spichalski als Vermittlerin. Nach einer Einführung in die Geschichte und Zweck der Akademie fuhr die Gruppe direkt mit einem speziellen Fahrstuhl in eine der vielen und gesicherten Keller-Etagen. Dort wurde das Gemälde spontan präsentiert.

Alle Anwesenden waren beeindruckt

Auch Frau Schultz von der Akademie hatte offene Fragen an die Harzburger, was es denn mit dem sächsischen Gott Krodo in Bad Harzburg so alles auf sich habe. Allein bei der Bedeutung und Herkunft des bekannten Krodo-Altars wurden viele Argumente ausgetauscht. So ergab sich eine lebhafte Diskussion, wobei die offizielle Bilderklärung des Künstlers Weitsch, die verschiedenen Bilddarstellungen und die vielen Überlieferungen im Volksmund zwischen den Teilnehmern ausgetauscht wurden. Als Schlussfolgerung ist festzustellen, dass man trotz einer allgemein geteilten Meinung in der Wissenschaft und Volksmund über die Vergangenheit des Götzen Krodo als Harzer Bürger stolz sein kann, dass dieses Gemälde an diesem ganz besonderen Ort des deutschen Kulturgutes vorhanden und sichergestellt ist! Eine eindeutige Klärung über das Für und Wider ist nicht heute mehr zu erwarten. Aber schon allein historisch und touristisch ist das Wissen um den Sachsengott Krodo für Bad Harzburg von besonderer Bedeutung.

Das Gemälde kann käuflich nicht erworben werden. Eine befristete Leihgabe an ein besonders gesichertes, kommunales Museum wäre auf Antrag möglich.