Donnerstag, 18. April 2024 6:03
Osterfeuer

Osterfeuer in Lautenthal

Hunderte von Besuchern pilgerten am Ostersamstag auf den Kranichsberg, um das Abbrennen des Ostermeilers in Natur mitzuerleben

Nur noch wenige Oberharzer Bergstädte setzen die Harzer Tradition fort und errichten ein Osterfeuer in Form eines Meilers.
Der Veranstalter des Osterfeuers ist der Ortsrat der Bergstadt in Zusammenarbeit mit der Osterfeuergruppe des Club Einigkeit und dem Fremdenverkehrsverein.

Auf dem Osterfeuerplatz auf dem Kranichsberg wurde von 35 Ehrenamtlichen, darunter sieben Kinder, unter der Regie von Michael Barke eine 15 Meter hohe Fichte in die Erde eingesetzt. Um die Fichte herum wurden verschiedene Verstrebungen angesetzt, ausschließlich mit Fichtenzweigen vollgestopft und so zu einem Meiler aufgebaut.

Bereits um 18 Uhr wurden zwei Lockfeuer entzündet, weil das Hauptfeuer zu schnell abbrennt. Mit selbstgefertigten Holzfackeln, die von den Jugendlichen des Ortes geschwungen wurden, versuchten sie die Gesichter der Besucher zu schwärzen, selbst Ortsbürgermeister Hartmut Arndt war nicht mehr wieder zu erkennen.

Kim Bittelmann ging um 21 Uhr in den Hohlraum des Meilers und zündete das Osterfeuer an, in den ersten Minuten gab es eine große Qualwolke. Aber bald entwickelte sich ein gewaltiges Feuer. Nach etwa 45 Minuten stürzte der Baum in sich zusammen und es gab ein gewaltiges Funkenspektakel.

“Früher wurden in Lautenthal drei solcher Ostermeiler an verschiedenen Standorten entzündet. Zwischen den einzelnen Gruppen gab es entsprechende Rivalität, jede Gemeinschaft wollte den höchsten Ostermeiler haben,” erinnert sich ein alteingesessener Einwohner.
Heute ist der Ortsbürgermeister froh, dass die Tradition auf dem Kranichsberg beibehalten wird.