Freitag, 26. April 2024 22:16
Ehemaliger Wiedelaher Diter Kuhlmann aus Australien zu Besuch in der Grundschule Wiedelah

Ehemaliger Wiedelaher aus Australien zu Besuch in der Grundschule Wiedelah

Wiedelah. „Liebe Landsleute“, so begrüßte Diter Kuhlmann aus dem fernen Australien auf dem Schulhof der Grundschule Wiedelah die Gäste, Lehrer und Kinder.
Diter Kuhlmann ist gebürtiger Wiedelaher, wurde im Dezember 1939 im Haus „In den Pappeln 13“ geboren und ist seit einigen Tagen in seinem Geburtsort zu Gast. Er selbst ging von 1946 bis 1954 in die damalige Volks- und heutige Grundschule.
Seit etwa 20 Jahren malt Kuhlmann Ölgemälde. Bei seinem mittlerweile 14. Besuch seiner „alten“ Heimat überreichte er sieben Bilder an die Grundschulkinder. Die bunten Ölgemälde haben die Bezeichnung „Nachtjagd“, „Krieg und Frieden“, „Zigeunerfälle“ ( nach einem Wasserfall in Australien), „Wasser fürs Leben“ und Hoppelndes Känguru“.
Musikalisch umrahmt wurde die Feier mit Liedern von Kindern aller vier Klassen unter der Leitung von Jolanthe Koczon. Kinder der dritten Klasse präsentierten die zwei Gedichte „Der Regenbogen“ und „Kling, Klang, Gloria“. Auch Rüdiger Meyer und Wolfgang Heinrich von der evangelischen und Ulrich Goldau von der katholischen Kirchengemeinde sowie Rainer Muske vom WSV Wiedelah erhielten Bilder als Erinnerung an Kuhlmanns diesjährigen Besuch. Ortsvorsteher Hans-Joachim Michaelis und der Vorstand der Dorfgemeinschaft wohnten der Feierstunde bei.
Von seinen ehemaligen Mitschülern sind nur noch Elfrieda Bartsch, Willi Kunze, Karl Giesecke und Günther Maschewski auffindbar, alle anderen sind nach und nach unbekannt verzogen.
Am gestrigen Donnerstag erzählte Diter Kuhlmann in einer Schulstunde der vierten Klasse etwas über seinen Lebensweg und über das Land Australien. Er berichtete über ein bewegtes und erfolgreiches Berufsleben. Von 1958 bis 1972 ist er für die damalige Firma MIAG (heute Bühler) kreuz und quer durch Europa als Industrieanlagenbauer gereist und hat dabei sieben Fremdsprachen erlernt. Aber Ende 1972 veränderte sich sein Leben entscheidend, er lernte in Italien seine heutige Frau kennen. Kuhlmann flog nach Sidney und wohnte dort eine Woche in einem Emigrantenwohnheim. Dann zog es ihn nach Newcastle, wo eine Cousine lebte, die bereits 1950 von Othfresen auswanderte. Nach zwei Wochen kaufte er sich ein Auto und besuchte als „Geschäftsinformationsreise“ die Städte Newcastle, Sidney und Melbourne. Entfernungen von über 1000 Kilometer gehörten in Australien zum Alltag. Er führte Interwies mit großen Industriefirmen, die Getreidesilos, Chemieanlagen, Klär- oder Wasseraufbereitungsanlagen herstellten. In Mount Gambier im Bundesstaat South Australien baute er sechs Monate eine Spanplattenproduktionsanlage auf. Im Mai 1973 gegründete er in Newcastle seine eigene Maschinenbau- und Industrieanlagenfirma mit ca. 20 Beschäftigten. Ende 1990 hat er die Firma verkauft und arbeitete ab 1991 als Ingenieur und Geschäftsführer für Industrieanlagen und hat dort Angebote ausgearbeitet. Er lebt nun in einem Stadtteil von Sidney mit seiner Frau und hat einen mittlerweile erwachsenen Sohn.
Anfang Juli geht es wieder zurück nach Australien mit Zwischenstopp in Singapur. Der Rückweg dauert ca. 22 Stunden, davon 19 Stunden in der Luft.

Diter Kuhlmann in der Grundschule Wiedelah 5
Diter Kuhlmann in der Grundschule Wiedelah 4
Diter Kuhlmann in der Grundschule Wiedelah 3
Diter Kuhlmann in der Grundschule Wiedelah 2
Diter Kuhlmann in der Grundschule Wiedelah 1
Fotos: Hohaus