Freitag, 26. April 2024 9:27
Braunkohlwanderung

Braunkohlwanderung vom Heimatmuseumsverein

8. Braunkohlwanderung durch Vienenburg

Zur achten Braunkohlwanderung des Vienenburger Heimatmuseumsverein könnte der 1. Vorsitzende Hans-Joachim Bienert 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor der kath. Kirche begrüßen. Eingangs gab er einen kurzen Rückblick auf das Flurbereinigungs- und Siedlungsverfahren Nordharz, in dessen Lauf einige Vienenburger Landwirte aus dem Stadtgebiet in den Bereich um das Weiße Roß bis Wennerode, auf den Menneckenberg und die Harzburger Straße aussiedelten. Daraufhin gab es nur noch vier Landwirte in der Stadt, durch Tod und Aufgabe gibt es nur noch einen Bauernhof ohne Viehhaltung in Vienenburg. Danach führte Vereinsmitglied und „alter Vienenburger“ Hans-Jürgen Stanikowski die Geschichtsinteressierten in zwei Stunden durch Vienenburg, vorbei an den vielen ehemaligen landwirtschaftlichen Betrieben. Dabei konnte er so manch unterhaltsame Anekdote aus alten Tagen berichten.

BraunkohlwanderungErste Station war die Hofstelle von Hugo Schweißhelm, (heute Friedrich-Rese Straße), sein Nachfolger war Schwiegersohn Hans Meyer, er siedelte 1966 aus. Auf der Ecke (ehem. Schulstraße/Hohlweg) gab es einmal den Landwirt Hermann Kaupe. Wenige Meter weiter war der Landwirt Karl Prenzler zu Hause, er hatte 1954 den ersten selbst fahrenden Mähdrescher im Stadtgebiet, er siedelte im Oktober 1963 aus. In der Hirtenstraße hatte Horst Lechner seinen Hof, er siedelte Mitte der 60er Jahre aus. Gegenüber von Bäcker Hundertmark befand sich der Hof von Erich Fuhst mit 66 ha Land, Kühen, Pferden und Ochsen, es folgte fast gegenüber Cuno Schmidt, er besaß damals schon einen Unimog. Gegenüber der ev. Kirche befindet sich der einzige noch bewirtschaftete Hof im Stadtgebiet mit Michael Benner. Das Land der Domäne wurde 1963 an die neuen Aussiedlungshöfe aufgeteilt, der Verwalter Walter Herold erhielt eine Hofstelle in Wiedelah. Im Winkel war Gerhard Niehus und Otto Prenzler, er fuhr damals in Vienenburg die Aschentonne ab. Auf dem Edelhof war Conrad Becker, alle drei Landwirte siedelten aus. Der Edelhof wird von Gut Beuchte, heute Clemens von König verwaltet. Auf der „Muckeburg“ war Fritz Politz, er war Milchfahrer zur Molkerei nach Bettingerode mit zwei Pferden, dann mit einem Bulldog und zuletzt wurde die Milch mit einem Hanomag nach Goslar gefahren. Auf dem Junkernweg gab es den Landwirt Willi Niehus, bekannt durch den Spitznahmen „Schett“. Er hatte zwei Pferde für eine Hochzeitskutsche.

BraunkohlwanderungAußerdem gab es den Hof „Taleken“ Willi Krüger. Unter dem Amte gab es Wilhelm Haßdorf und im heutigen Jugendzentrum Hermann Haßdorf. Auch in der Brückenstraße gab es Willi Lutze, hinter Appenzeller war Pferdehändler Borchers und Wilhelm Wolf. Ecke Weberstraße war Wilhelm Schwanz. Im Stadtzentrum gab es Ecke Kirchweg „Sturm“ Fritz Deike, in der Triftstraße Willi Niehus und gegenüber war der Hof Lampe. Auf der Lierestraße Hermann Niehoff, später Friedrich Schlüter, er siedelte auf den Menneckenberg aus. Gegenüber war Karl Kaupe und später Otto Elftmann sowie Heinz Schmidt neben dem Rathaus. Albert Multhaupt auf der Goslarer Straße siedelte 1965 vor den Finkenherd aus, heute wird hier keine Landwirtschaft mehr betrieben.

Im Anschluss ging es traditionell zum Schäferhundeheim zum (von Bernie Bettels vorbereitet) Braunkohlessen. Noch bis in den späten Nachmittag saßen die Teilnehmer gesellig beieinander und ließen die kurzweilige Veranstaltung Revue passieren.

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