Freitag, 17. Mai 2024 11:58
TSV Gielde

110 Jahre TSV Gielde

Am ersten Tag wurden viele Grußworte gesprochen und langjährige Mitglieder geehrt.  Am zweiten Tag gab es eine rauschende Ballnacht in der Maschinenhalle Vorlop zum 110-jährigen Geburtstag des TSV Gielde.

Zum Auftakt der Feierlichkeiten wurde ein Kranz durch den Vorstand am Gedenkstein auf dem Sportplatz niedergelegt, damit wurde der verstorbenen und gefallenen Mitglieder gedacht. Die Zeremonie auf dem Eichberg wurde durch den Spielmannszug Hornburg begleitet. Beim anschließenden Kommers des 110-jährigen Jubiläums des TSV Gielde konnte der 1. Vorsitzende Michael Grall etwa 350 Gäste, darunter zahlreiche Vertreter aus der Bundes-, Landes-, und Kommunalpolitik sowie dem Kreissportbund, begrüßen.

Es wurden zahlreiche Grußworte gesprochen. Alle brachten als Glückwunsch das übliche Flachgeschenk mit. Nur der CDU Kreistagsabgeordnete Uwe Schäfer, eingefleischter Eintracht Fan, hatte einen unterschriebenen 1. Bundesliga-Fußball aus der Saison 2013/14 als Geschenk dabei.
Gieldes Ortsbürgermeister Manfred Dannehl beglückwünschte den Verein und betonte, wie wichtig das Vereinsleben für die Dorfgemeinschaft sei. In der heutigen Zeit ist es nicht leicht, die Menschen für die Vereinsaktivitäten zu begeistern, aber in Gielde klappt das noch ganz gut.

Über 1.500 Jahre Mitgliedschaft, verteilt auf 70, 60, 50, 40 und 25 Jahre, konnte der 1. Vorsitzende auszeichnen. Grall bedankte sich bei den Mitgliedern für die jahrelange Treue und überreichte ihnen Blumen, Ehrennadeln und Urkunden.

Zu Ehrenmitgliedern wurden an diesem Abend Johann-Diedrich Wätjen und Johann Tomala ernannt. Sie sind über 75 Jahre alt und haben dem Verein 40 Jahre lang die Treue gehalten.

Für 70 Jahre wurden Günter Alpert, Gerhard Kiene, Wolfgang Tacke und Heinz Langer geehrt.

Urkunden für 60 Jahre Mitgliedschaft erhielten Gottfried Hoffmann, Brigitte Tomala und Claus Biewendt.

Eine Auszeichnung für 50 Jahre gab es für Birgit Heuer, Susanne Kesting-Wiechens, Rita Krebs, Anneliese Liekefett, Sabine Rollwage, Henning Rautmann, Burkhard Stiller, Hartmut Tacke, Hartmut und Jutta Berkefeld, Gernot Broy, Werner Haase, Jutta Thiele. Heidrun und Astrid Sadecky-Rautmann waren extra aus der Schweiz angereist.

Für 40 Jahre geehrt wurden Ulrich Stüber, Markus Langer, Maik-Uwe Reichel und Jürgen Schrader und eine Urkunde für 25 Jahre Mitgliedschaft gab es für Barbara Dlugosch, Christel Meißner, Anette Stiller und Bernd Weihe.

Begleitet wurde der Abend durch Williams und Birne. Die beiden Musiker Günter Dietermann und Frank Täger-Wondra stammen aus Werlaburgdorf und begeisterten die Besucher mit Liedern und Balladen der vergangenen 50 Jahre. Hermann Ludewig, selbst neun Jahre 1. Vorsitzender, hielt die Laudatio über 110 Jahre TSV. Es wurde am Wochenende auch 110 Jahre Turnen, 70 Jahre Fußball und 65 Jahre Tischtennis gefeiert.

Der Verein wurde am 1. Oktober 1907 als Männer-Turn-Verein Gut Heil Gielde gegründet. Die Übungs- und Wettkampfstätte war der Saal der Gastwirtschaft Fischer, dem heutigen Franz-Tasler Haus. Als Außenkampfbahn diente die Kieskuhle im Eichberg. 1927 erfolgte der erste Spatenstich zum Ausbau des Eichbergsportplatzes und 1936 die ersten Anfänge des Fußballspielens auf dem Platz. Der II. Weltkrieg brachte den Turnbetrieb zum Erliegen, 38 Vereinskameraden kehrten nicht aus dem Krieg zurück.

Zur Integration von 700 Flüchtlingen nach Gielde trugen auch die Vereine bei. Nach 1945 wurde wieder geboxt, geturnt und Fußball gespielt. 1946 nahm der TSV wieder eine lebhafte Entwicklung: Leichtathletik und Damen-Handball kamen hinzu. Die erfolgreichste Sparte war Fußball, 1970 spielte Horst Michallok in der Deutschen Knaben-Nationalmannschaft gegen England, erst im Wembley-, dann im Berliner Olympiastadion. 1980 wurde in die Bezirksliga aufgestiegen und 1988 wurde die Alte Herren Vize-Niedersachsenmeister. Walter Tomala hatte 650 Spieler-Einsätze in der 1. Herren.

Beim 60-jährigen Jubiläum wurden der sanierte Rasenplatz und das neu erbaute Sportheim eingeweiht. In den 70er Jahren wurden ein Hartplatz mit Flutlichtanlage errivhtet sowie die heutige Franz-Tasler Halle zur Mehrzweckhalle umgebaut. 16.000 freiwillige Arbeitsstunden wurden in den zwei Jahren geleistet. Albert Vorlop war der erste Vorsitzende des TSV und gehörte 34 Jahre dem Vorstand an. Hermann Biewendt kam sogar auf 32 Jahre sowie Volker Wiechens auf 38 Jahre.

Zum Auftakt des zweiten Tages war die Halle gut gefüllt, darunter zahlreiche junge Leute. Zwischendurch gab es eine Aufführung der Nohea Tanzgruppe unter der Leitung von Kea Schwarzfeld. Alle Mitglieder stammen aus der Gemeinde Schladen-Werla. Es gab Hawaiischen Tanz zu bewundern. Die zweite Überraschung des Abends war die Showtanzgruppe aus Neuenkirchen, alles gestandene Feuerwehrleute. Alle waren mit einem weißen Bademantel und Sonnenbrillen ausgestattet. Die ganze Halle war gespannt: gibt es wieder die Glocken von Paris? Aber als die Kapelle Ich sing ein Lied für Dich anspielte, waren die Bademäntel schnell ausgezogen und es gab eine Tanzvorführung der Männer um Ortsbrandmeister Björn Berkefeld. Als Zugabe gab es gleich eine Polonaise durch die ganze Halle.

Ab diesem Zeitpunkt waren die Tanzfreudigen nicht mehr zu halten. Die Torsten Drewes Tanz- und Showband bereitete eine frohe Stimmung mit ihrer Musik: So a schöner Tag, Komm hol das Lasso raus, Schatzi schenk mir ein Foto oder Wahnsinn, warum schickst du mich in die Hölle. Bis weit nach Mitternacht wurde getanzt, nicht nur auf dem Betonboden, auch auf den Stühlen.

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