Donnerstag, 25. April 2024 3:09
Mareike Sobania von der Lewer Däle stellte Laurenz Dorstewitz vor

Vernissage am 9. März in der Lewer Däle

Liebenburg. Die Lewer Däle präsentierte zum ersten Mal junge Kunst in einer Einzelausstellung mit dem 26-jährigen Künstler Laurenz Dorstewitz aus Göttingen.
Etwa 60 Gäste kamen zu der Vernissage und Mareike Sobania von der Lewer Däle stellte den Künstler vor.
Laurenz Dorstewitz studiert seit 2012 Kunstwissenschaft an der Kunsthochschule Kassel und widmet sich schon seit 13 Jahren seiner Kunst, dem Graffiti. Sicherlich ist Graffiti-Kunst nicht frei von Vorurteilen und in den Köpfen der Menschen oft mit Schmierereien verbunden, aber die Besucher können sich bei seinen Werken davon überzeugen, dass dies nicht immer zutrifft. Die Bildern sind in verschiedenen Räumen nach Themen geordnet: ein Raum z.B. ist seiner Heimatstadt Göttingen gewidmet. Im Flur findet man verschiedene Themengebiete, im Saal werden politisch und kunsthistorisch motivierte Werke sowie Werk-Serien ausgestellt.
Der Künstler ist zum Einen durch einen guten Freund und zum Anderen aus Langeweile und Rebellion zum Graffitimalen gekommen und hat dies fortwährend kultiviert. Etwas anderes kommt für ihn nicht in Frage, es ist ihm quasi ins Blut übergegangen. Herkömmliches Graffiti wurde ihm jedoch zu langweilig, weil es durch eigene Regeln die Graffiti-Szene sehr begrenzt. Auch ist die Kritik, es handle sich nur um Schmiererei, in seinen Augen in vielen Fällen berechtigt. Seine Ansprüche aber waren höher. Er wollte, was er bisher gemacht hat und beherrscht, nicht aufgeben oder liegenlassen. Folglich entwickelte er seine Arbeitsweise mittels Schablonen weiter. Ebenso bevorzuge er den Begriff „Streetart“ statt Graffiti, da Graffiti oft in technisch erbärmlicher Form und Ausführung von politischen Aktivisten genutzt wird, um Parolen zu verbreiten oder in primitiven Schmierereien endet. Konventionelles Graffiti findet auch zu großen Teilen auf Papier statt, in so genannten BLACKBOOKS, Skizzenbüchern, die jeder Graffitimaler zu Hause hat. Darin wird mit jeder Art Stift gezeichnet. Es begrenzt sich hierbei allerdings stark auf das Malen von Buchstaben. Dorstewitz stellte allerdings fest, dass sich die Menschen davon überzeugen lassen, dass auch mit Sprühdosen „echte Kunst“ zu kreieren ist. Weiterhin hat der Künstler in vielen ausgestellten Bildern Hintergründe mit Acrylfarben gefertigt und Details getupft oder gewischt. Sein Hauptgebiet sind jedoch Graffiti, damit fühlt er sich am Wohlsten. Am liebsten arbeitet Laurenz Dorstewitz nachts.
Die ausgestellten Bilder können auch erworben werden, Preise sind zu erfragen. Geöffnet ist die Ausstellung immer, wenn andere Veranstaltungen in der Lewer Däle stattfinden. Am Mittwoch, den 12. März, fand um 15.30 Uhr ein Treffen mit Liebenburger Jugendlichen am Jugendraum Heimerode statt. Der Bauwagen, der im Vorfeld schon grundiert wurde, soll in Zusammenarbeit mit Laurenz besprüht werden.

Laurenz Dorstewitz präsentiert seine Bilder
Laurenz Dorstewitz präsentiert seine Bilder
Laurenz Dorstewitz präsentiert seine Bilder
Laurenz Dorstewitz präsentiert seine Bilder
Fotos: Hohaus