SoVD Ortsverband Vienenburg feierte 100-jähriges Jubiläum

Ausstellung mit Bilddokumentation zum Jubiläum

Am Samstag, 18. Mai ab 10.30 Uhr, feierte der Sozialverband in Vienenburg (früher Reichsbund) in der Seniorenbegegnungsstätte sein 100-jähriges Jubiläum. Beim Festakt hat das Mitglied und Ortsheimatpfleger Herbert Müller eine Bilddokumentation über die 100-jährige Geschichte präsentiert. Diese Ausstellung gab es nur am Jubiläumstag zu sehen. Musikalisch wurde der Festakt durch die Mascheroder Drehorgelmusikanten begleitete. Über die Entstehung, Aufgaben und Beratung des SoVD berichtete der 1. Vorsitzende des Ortsverbandes Vienenburg, Gerhard Büchner, in einem Gespräch. Der damalige Reichsbund ist einer der ältesten sozialpolitischen Verbände Deutschlands, gegründet wurde er am 23. Mai 1917 als Bund der Kriegsopfer und Hinterbliebenen. Während des 1. Weltkrieges waren die wirtschaftlichen und soziale Probleme von Kriegsbeschädigten ein millionenfaches Schicksal.

Der Reichsbund forderte solidarische und soziale Gesetze für die Opfer des 1. Weltkrieges. Ende 1918 sind aufgrund der vorbildlichen Arbeit bereits 100.000 Reichsbundmitglieder in 750 Ortsgruppen organisiert. Im Mai 1919 versammelten sich die Herren Rudolf Gehrke, Friedrich Meyer, Heinrich Kamrath, Hugo Brast und andere nicht mehr bekannte Personen in der Gaststätte Multhaupt, um eine eigene Ortsgruppe zu gründen. Der Mitgliederzulauf wurde immer größer. Nach fünf Jahren waren es bereits 830.000 Mitglieder in Deutschland. Von 1933 bis 1946 erfolgte die Auflösung der Vienenburger Gruppe, um der Vereinnahmung durch die Nationalsozialisten zu entgehen.

Die Wiedergründung erfolgte 1946 unter dem Namen Reichsbund

Als erste Anlaufstelle im Winter 1946/47 galt die Wohnung von Herrn Pyka in der Gartenstraße. Bei der Gründerversammlung wurde Fritz Lippmann als 1. Vorsitzender gewählt, als Schriftführer fungierte Kurt Meyer. Es erfolgten häufige Wechsel der Vorsitzenden, so Heinrich Kasten und dann die Herren Brast, Schubert und von Bülow. Ein Kernthema war daher wieder die Kriegsopferversorgung. Ein dazu vom Reichsbund verfasster Entwurf trat am 1. Oktober 1950 in Kraft, das Bundesversorgungsgesetz.

Nach dem 2. Weltkrieg war die Mitgliederzahl auf etwa 300 angewachsen

Die Ortsgruppe Vienenburg gehörte damals mit 730 Mitgliedern zu den größten des Kreisverbandes. Dieses war ein Verdienst des damaligen Vorsitzenden Georg Kandora, der 32 Jahre die Geschicke des Ortsverbandes leitete. Auch Hermann Schlüter ist zu nennen, er verwaltete damals fast 40 Jahre die Kasse und Erich Gollnest, der über 36 Jahre dem Vorstand angehörte. Von 1987 bis 2000 war Kurt Gutzeit der 1. Vorsitzende, er leistete 22 Jahre Vorstandsarbeit. Seine Ehefrau Margarete war 32 Jahre bis 2008 Funktionsträgerin im Vorstand mit verschiedenen Bereichen.

Nach der Grenzöffnung wurde auch die Tätigkeit an die angrenzenden Ortschaften in Sachsen-Anhalt aufgenommen. Im Oktober 1999 wurde die Namensänderung in Sozialverband Deutschland e.V. kurz: SoVD vollzogen. Seiner Tradition der Mobilmachung und öffentlichkeitswirksamen Aktion, bleibt der SoVD treu und tritt so weiterhin für eine gerechte Gesellschaft ein, die immer den Rahmenbedingungen der jeweiligen Zeitepoche angepasst werden muss.

Die Ortsverbände aus Lengde (1996), Wiedelah (1998) und Lochtum (2004) schlossen sich Vienenburg an. Im April 2001 trat Ingeborg Vogs in die Fußstapfen von Kurt Gutzeit. Berufsbedingt konnte Ingeborg Vogs diese Aufgabe nur bis März 2005 ausüben. Als Nachfolger wurde Gerhard Büchner gewählt.

Aktuell gehören folgende Mitglieder dem Vorstand des Ortsverbandes Vienenburg an:
Gerhard Büchner (1. Vorsitzender)
Ingeborg Vogs (2. Vorsitzender)
Dagmar Lindemann (Kassenwartin)
Christine Kappel (Schriftführerin)

Beisitzer sind:
Ursula Burgdorf
Kurt Marquordt
Sabine Marquordt
Inge Sell
Anneliese Schlüter
Herma Schwederski

Homepage: SoVD Goslar-Ortsverbände