Freitag, 19. April 2024 22:38
Streuobstwiese
Klaus- Dieter Bartels und Cornelia Schilling begrüßen die Besucher.

30-jähriges Pachtjubiläum der Streuobstwiese

Die Kreisgruppe des Naturschutzbundes Wolfenbüttel (NABU) feierte das 30-jährige Pachtjubiläum der Streuobstwiese an Hornburgs Kirschenberg in der Nähe von Willeckes Lust.

„Vor 30 Jahren war dort Die Welt zu Ende, es herrschte Ruhe rund um die Streuobstwiese, denn 200 Meter weiter verlief die Grenze zur DDR. Auch die Streuobstwiese wäre vor 30 Jahren beinahe verschwunden, denn ein Landwirt war dabei, die Bäume zu entfernen. Er konnte überzeugt werden und der NABU Kreisverband pachtete das etwa drei Hektar große Gelände“, so Klaus-Dieter Bartels vom NABU.  Er betreut die Streuobstwiese schon viel Jahre mit.

Es standen auf dem halbtrockenen Boden bis zu 70 Jahre alte Kirschbäume, die in den vergangenen 30 Jahren nach und nach entfernt wurden. Die Stümpfe blieben jedoch stehen, wo nun Insekten und Spechte beheimatet sind.

Im Jahr 1988 wurden 80 neue Obstbäume auf Kosten des NABUs angepflanzt.

Inzwischen gehört die Streuobstwiese dem Braunschweiger Modell an. Mit Zuschüssen wurden daraufhin in den vergangenen Jahren 50 Bäume mit verschiedenen alten Obstsorten neu angepflanzt. Heute wachsen hier altbekannte Apfelsorten wie Goldparmäne, Ingrid Marie, Roter Boskop und der Gravensteiner.

Auch alte Birnensorten wie Klapps Liebling, Williams Christbirne und die Gute Graue gedeihen auf der Streuobstwiese. Unter den 300 Bäumen befinden sich auch Mirabellen, Zwetschen und Wallnüsse.

Am Jubiläumstag wurde ein geführter Rundgang über die Wiese angeboten.

Durch die Spätfröste fällt in diesem Jahr der Ertrag der Apfelbäume sehr gering aus, dennoch gab es einiges zu ernten. Einige junge Familien hatten einen Apfelpflücker mitgebracht und für die Kinder war es ein großer Spaß, die Äpfel selbst zu pflücken. Seit 13 Jahren weiden  über 20 Schafe auf der Steuobstwiese und halten die Wiese kurz.

Desweiteren ist der Imker Hans-Heinrich Bothe aus Gielde mit seinen fünf Bienenvölkern auf dem Gelände beheimatet. Auf der Wiese kommt auch die Botanische Heidenelke vor und auch zahlreiche seltene Vogelarten konnten im Laufe der Jahre von den ornithologisch interessierten Mitgliedern beobachtet werden. Durch die Anlage von Totholz- und Steinhaufen sind Blindschleichen und Eidechsen regelmäßig zu entdecken.

Neben Honig wurde auch Apfelkuchen und Apfelsaft aus der vorjährigen Ernte angeboten. Dem dreieinhalbjährigen Till hat der Apfelsaft so gut geschmeckt, dass er gleich zwei Gläser verkostete. Wer Kraft und Zeit hat, kann gerne einmal auf der Streuobstwiese mitarbeiten, denn am Samstag, 14. Oktober wird von 14 bis 16 Uhr zu einer Biotoppflege eingeladen.